Der Kleiderladen wird in der kommenden Woche wieder geöffnet. Von links: Sabrina Haller, Maria Ebel und Heidi SchazFoto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Diakonie: Gute Auswahl an gebrauchten Textilien im Verkaufsraum / Viele Spenden eingegangen

Sulz. Der Kleiderladen ist gut bestückt. In den vergangenen drei Monaten sind wieder viele Sachen, auch neuwertige, hereingekommen. "Daheim ist aussortiert worden", sagt Sabrina Haller, Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Sulz. Die Kunden werden eine gute Auswahl an Second-Hand-Waren vorfinden , wenn der Kleiderladen in der alten Volksschule am kommenden Dienstag wieder öffnet. Auf die Hygienevorschriften muss geachtet werden. Heidi Schaz, die den Kleiderladen seit zehn Jahren ehrenamtlich leitet, lässt nur zwei Kunden gleichzeitig in den Verkaufsraum im obersten Stockwerk des Gebäudes. Die anderen können im Abstand von anderthalb Meter auf der Treppe warten. Mund- und Nasen-Schutz ist Pflicht.

In der Tafel halten sich die Kunden daran. Von daher ist Sabrina Haller überzeugt, dass sich das auch im Kleiderladen einspielt. "Wenn es nicht funktioniert, wird ein Machtwort gesprochen", fügt Heidi Schaz hinzu.

Sie hat im Lager unterm Dach noch mehr Textilien. Alles konnte sie zusammen mit Maria Ebel, ebenfalls schon viele Jahre ehrenamtliche Helferin, nicht hinuntertragen. Was verkauft wird, haben sie zuvor gründlich aussortiert. 60 bis 70 Prozent der Kleiderspenden landen im Container und kommen der "Aktion Hoffnung" zugute. Gut erhalten, gewaschen und noch modisch sollten die Klamotten sein, wünscht sich Heidi Schaz.

Im Verkaufsraum sind neben Kinder-, Damen- und Herrenbekleidung auch Bettwäsche, Handtücher, Schuhe und Taschen zu finden. Während im Tafelladen die Lebensmittel nach Vorlage eines Berechtigungsscheins kostenlos ausgeteilt werden, wird im Kleiderladen ein kleiner Obolus verlangt. Dafür muss keine Berechtigung nachgewiesen werden. Einkaufen dürfe jeder, der sich nach Gebrauchtem umsehe.

Rund 20 Besucher kommen zumeist in den Kleiderladen. Etwa 90 Kunden sind es im Tafelladen: Hier steige die Nachfrage – eine Folge der Corona-Pandemie. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit nehmen zu. Arbeitsverträge werden nicht mehr verlängert. "Das bekommen wir auf der Diakonischen Bezirksstelle jeden Tag zu spüren", berichtet die Leiterin. "Wir versuchen dann zu sondieren, was das Problem ist und stellen auch Anträge beim Jobcenter", erklärt sie. Auf der anderen Seite stellt sie eine Zunahme von Hilfsangeboten und an Menschlichkeit fest. Sabrina Haller kann sich über Sach- und Geldspenden sowie ehrenamtliche Hilfen in der Corona-Zeit freuen, gerade auch von jungen Menschen, deren Reisepläne gescheitert sind und die sich nun im Tafelladen engagieren. Sie hofft, dass diese Bereitschaft noch eine Weile anhält. Der Kleiderladen in der Bergstraße 37 ist ab Dienstag, 16. Juni, wieder in der gewohnten Zeit von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet.