Für den Jäger ist der Fuchs wegen seines Fells eines der schönsten Tiere im Wald. Der "Rotkittel" kann aber auch Krankheiten übertragen, wenn er ins Dorf kommt. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Häufig macht er auf Futtersuche nächtliche Streifzüge durch Ortschaften / Der Jäger darf dort nicht schießen

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Wenn vom Fuchs die Rede ist, kommt Kreisjägermeister Günter Hund ins Schwärmen: "Für mich ist es das schönste Tier, das es gibt".

Man sieht den Fuchs im Winter häufig, zumeist in der Nähe von Ortschaften. Nachts in der Burg-Wehrstein-Straße in Fischingen beispielsweise: Da wollte sich ein Fuchs offenbar mit einer kräftigen schwarzen Katze anlegen. Diese zeigte allerdings keinerlei Furcht vor dem größeren Gegner, saß angriffslustig und sprungbereit am Straßenrand. Was wohl passiert wäre, wenn nicht in dem Moment ein Autofahrer dieser Auseinandersetzung ein Ende bereitet hätte?

Bei einem Fuchs, der im Dorf herumspaziert und sich Haustieren nähert, hätte man vor gar nicht langer Zeit noch Tollwut vermutet. "Der letzte Fall stammt aus dem Jahr 2006", erinnert sich Hund, seither sei Deutschland tollwutfrei. Bei der Bekämpfung der Tollwut war man jedoch nicht gerade zimperlich. Füchse wurden in ihren Bauten grausam vergiftet, bis man dann dazu überging, Impfköder auszulegen oder aus dem Flugzeug abzuwerfen. Mit dem Erfolg, dass die gefährliche Krankheit in Deutschland ausgerottet wurde, die Fuchspopulation andererseits zunahm. Günter Hund ist immer skeptisch, wenn so in die Natur eingegriffen wird. Mit der Impfung ist zwar ein Problem gelöst, dafür sind andere Probleme geschaffen worden. Der Fuchs ist auch Überträger des Fuchsbandwurms, der Staupe und der Räude). Die letzteren beiden Krankheiten sind für Menschen nicht gefährlich, wohl aber der Fuchsbandwurm.

Die Gefahren vor diesem Parasiten, der dem Fuchs nichts anhaben, beim Menschen aber die Leber zerstören kann, würden etwas hochgespielt, meint Günter Hund. Er isst nach wie vor mit Genuss Brombeeren im Wald, pflückt aber vorsichtshalber nicht gerade die unten hängenden Früchte.

Der Fuchs hält sich jedoch nicht nur im Wald und damit fern von den Menschen auf. Er kommt nachts auch in die Ortschaften und streift in aller Seelenruhe durch die Gärten. Damit bringt er seine Krankheiten und Parasiten mit und verbreitet sie.

Seinem Ruf, ein besonders schlaues Tier zu sein, wird der Fuchs jedenfalls völlig gerecht, wie der Sulzer Hegeringleiter bestätigt. Innerorts darf der Jäger nämlich nicht schießen. Das weiß der "Rotkittel". Darüber hinaus findet das Raubtier, das eigentlich ein Allesfresser ist, in den Dörfern jede Menge Nahrung, etwa in Mülltonnen und Kompostanlagen. Oder auf Terrassen der Wohnhäuser, wenn hier Futter für die Katze oder den Hund, Igel und Vögel ausgelegt wird.

"Das ist Tischleindeckdich für den Fuchs", sagt Günter Hund. Er kann Hausbesitzern nur raten, keine Küchenabfälle ums Haus herumliegen zu lassen oder Futtertöpfe nach draußen zu stellen.

Die Jäger versuchen, den Fuchsbestand zu begrenzen. Deshalb gibt es im Hegering Sulz/Vöhringen auch die Fuchswoche, in der speziell auf Raubtiere Jagd gemacht wird. Die nächste findet wieder vom 21. Januar bis 2. Februar 2013 statt. "Wir sind besorgt um unsere Hasen und Kitze", erklärt Hund.

Die Jäger werden es aber nicht verhindern können, dass die Füchse weiterhin auf Streifzug durch die Dörfer gehen. Hund findet das auch nicht so tragisch. Wer sich daran störe, müsse eben einen "dicken Zaun ums Haus bauen".