Ärgernis: Regionalverband entscheidet bei Steinbrucherweiterung gegen den Willen des Gremiums

Sulz-Fischingen. Kräftig rumort hat es bei der Ortschaftsratssitzung am Donnerstagabend im Fischinger Rathaus. Bei mehreren Sitzungen, unter anderem in Anwesenheit von Vertretern der Firma Gfrörer Schotterwerk, hat der Fischinger Rat über Änderungen des Regionalplans Schwarzwald-Baar-Heuberg mit dem Teilplan Rohstoffsicherung beraten. Das Hauptaugenmerk legten die Fischinger Räte auf die Auswirkungen der Erweiterung auf die Wohnqualität der betroffenen Bürger. So stimmte der Ortschaftsrat einem in nördlicher Richtung gelegenen Teilstück des Abbauplans zu. Doch dem kleineren Gebiet in nordwestlicher Richtung zur Betraer Steige, also zum Wohngebiet hin, wurde der Zuspruch nach einer Pattsituation im Gremium nicht entsprochen.

Diesem Beschluss folgte auch der Gemeinderat Sulz und gab die Stellungnahme an den Regionalverband weiter.

Abgrenzung beibehalten

Am 13. Dezember 2019 hat nun die Versammlung des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg gegenteilig entschieden und die Abgrenzung aus dem Entwurf beibehalten. Der Verband sieht durch die Erweiterung keine zusätzlichen Beeinträchtigungen über das bisherige Maß hinaus. Die Nutzung des genannten Teilbereichs entspreche dem Grundsatz der möglichst vollständigen Nutzung von Rohstoffvorkommen.

Dabei handelt es sich momentan noch nicht um eine Abraum-Genehmigung, sondern um die Rohstoffsicherung der angesprochenen Teilstücke. Besonders Ortschaftsrat Volker Hartmann wurde deutlich: "Das geht ja gar nicht, es ist der Bürgerwille, und es ist eine Frechheit, die Entscheidungen von Gemeinde- und Ortschaftsrat zu übergehen." Ortsvorsteher Jürgen Huber möchte gerne ein Antwortschreiben verfassen, in dem die Missstimmung deutlich zur Sprache kommt, außerdem möchte man sich mit der Stadt Sulz vereinen. Huber will die Aktion auf eine breite Basis stellen, dafür sei aber die Mitwirkung der Bevölkerung unumgänglich.