Die Firma Dreher baut auf der "grünen Wiese" eine neues Werk. Von links: Wirtschaftsförderer der Stadt, Hartmut Walter, Siegfried Dölker (Firma Dreher), der geschäftsführende Hauptgesellschafter Hasan Sarac, Bürgermeister Gerd Hieber, Stadtkämmerin Daniela Haigis und Frank Börnard, Wirtschaftsförderer des Zweckverbands interkommunales Gewerbegebiet. Foto: Steinmetz

Anker im interkommunalen Gewerbegebiet ist gesetzt. Demnächst drei weitere Notar-Termine.

Sulz - Die Firma Automatic-Systeme Dreher GmbH zieht in den "InPark A 81". Bei einem Pressegespräch gab dies Hasan Sarac, geschäftsführender Hauptgesellschafter, nun offiziell bekannt. Entsprechende Gerüchte kursieren schon länger in der Stadt.

Die in Renfrizhausen ansässige Firma kauft im interkommunalen Gewerbegebiet an der Bertha-Benz/Karl-Drais-Straße oberhalb des Kreisverkehrs ein 24.000 Quadratmeter großes Grundstück. Damit nehme Dreher eine "zentrale Ankerstelle" ein, sagte Bürgermeister Gerd Hieber. Einem der wichtigsten Unternehmen der Stadt sei es ermöglicht worden, in Sulz zu bleiben.

Der Standort in Renfrizhausen ist mit seiner Fläche von 15.000 Quadratmetern für das exportorientierte Unternehmen zu klein geworden. Die Logistik sei in Renfrizhausen erschwert, das Vertriebs- und Verwaltungsgebäude nicht mehr auf dem neuesten Stand und wenig repräsentativ. Zudem erfolgt die Zufahrt zur Firma durch den Ort und über eine enge, sanierungsbedürftige Brücke.

Höherer Kapazitätsbedarf

Die Geschäftsentwicklung in den vergangenen zwei Jahren sei "ordentlich" gewesen. "Wir sind auf globalen Märkten unterwegs", sagte Sarac. Die Firma Dreher sei in ihrer Branche technologisch weltweit vorne mit dabei. Dem höheren Kapazitätsbedarf müsse Rechnung getragen werden. Mit dem geplanten Neubau wäre gegenüber dem heutigen Stand das Potenzial vorhanden, den Umsatz zu verdoppeln. Entsprechend würde sich der Mitarbeiterbedarf erhöhen. Für die Beschäftigten sollen andererseits, das war ein weiterer Beweggrund für die Investition, attraktive Arbeitsplätze entstehen. "Wir stehen in einem massiven Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter", betonte Sarac. Durch die Architektur soll der neue Firmensitz das innovative Unternehmen außerdem besser repräsentieren.

Auf dem Grundstück entsteht ein lang gestrecktes, zweigeschossiges Verwaltungsgebäude mit 2500 Quadratmetern Fläche. Über einen Verbindungsgang kommt man in den 7100 Quadratmeter großen Produktionsbereich. In einer 100 Meter langen, 25 Meter breiten und zwölf Meter hohen Halle findet künftig die Montage statt. Hier können zehn bis zwölf Anlagen gleichzeitig aufgebaut und in Betrieb genommen werden.

Nähe zur Autobahn wichtig

Hasan Sarac stammt aus der Region und fühle sich, wie er sagte, mit ihr verbunden. Seinen Mitarbeitern, die bei der Weihnachtsfeier 2017 über die Neubaupläne informiert wurden, wollte er lange Anfahrtswege nicht zumuten. Ein weiteres Kriterium, im "InPark" zu bauen, war die Autobahnnähe.

Die Investitionskosten bewegen sich nach Auskunft von Sarac zwischen zehn und 15 Millionen Euro. Sich für den Neubau zu entscheiden, sei nicht einfach gewesen. Hinter Dreher stehe kein Konzern, es sei ein familiengeführtes Unternehmen. Die Finanzierung stehe aber. Sarac hofft, Ende September 2019 in das neue Gebäude einziehen zu können. In der alten Immobilie hatte sich die Firma eingemietet. Sie werde verkauft oder vermietet, kann der Unternehmer nur vermuten.

Der erste Abschnitt des interkommunalen Gewerbegebiets ist erschlossen. Dass es jetzt erst zu Vertragsabschlüssen kommt, führte Hieber auf die Notariats- und Grundbuchrechtsreform zurück. "Da läuft es noch nicht so reibungslos. Das hat uns mächtig Zeit gekostet", erklärte er.

"Wir haben im Hintergrund viel gearbeitet", teilte Frank Börnard, Wirtschaftsförderer des Zweckverbands interkommunales Gewerbegebiet, mit. Drei weitere Notariatstermine stünden demnächst an.