Hans-Georg Joppich feiert morgen in Holzhausen seinen 80. Geburtstag

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Holzhausen. In seinem Alter sind andere schon längst im Ruhestand. "Ich schaffe, bis ich umfalle", sagt Hans-Georg Joppich, der am morgigen Sonntag seinen 80. Geburtstag feiert. Er hat 1968 zusammen mit Ines Voos und Irene Sieder das Altenheim Patmos in Holzhausen eröffnet. Heute ist er alleiniger Geschäftsführer dieser Einrichtung, die inzwischen als gemeinnützige GmbH geführt wird.

Geboren wurde Joppich am 4. Juli 1930 im schlesischen Jenkwitz, einem Ort zwischen Breslau und Lignitz. Seine Eltern bewirtschafteten einen 45 Hektar großen Hof, bauten Getreide, Zuckerrüben und Kartoffeln an. Joppich erinnert sich noch gut, wie die Familie vor den heranziehenden russischen Soldaten am 30. Januar 1945 flüchtete. Mit Pferd und Wagen waren sie drei Wochen unterwegs in das Sudetenland. Nach der Kapitulation am 8. Mai ging es wieder zurück in die Heimat. "Das war ein großer Fehler", sagt Joppich. Jenkwitz mussten sie im Herbst 1945 endgültig verlassen. Die Familie zog über Ülzen bei Celle in den Landkreis Hameln. Hans-Georg Joppich absolvierte dort eine landwirtschaftliche Lehre.

1951 kam er in die Pfalz, wo er bei einer Winzerfamilie arbeitete. Später konnte er den Betrieb pachten. Eine weitere Station war 1966 das christliche Freizeitheim Eichelsbacher Mühle bei Pirmasens. Hier hatte er die Krankenschwestern Irene Sieder und Ines Voos kennengelernt. So grundverschieden sie waren, hatten sie doch ein gemeinsames Lebensziel: nämlich den christlichen Glauben zu praktizieren. Sie beschlossen, sich selbstständig zu machen.

Joppich erhielt den Auftrag, ein geeignetes Gebäude für ein Altersheim zu suchen. In Holzhausen wurde er fündig. Am 1. Juni 1968 konnte das Patmos mit 15 Bewohnern eröffnet werden. Später wurde das Haus mehrmals umgebaut. Eine größere Maßnahme war 1988 der Einbau eines Aufzugs und eines geräumigen Bades mit Pflegewanne. "Es ging besser als gedacht", sagt Joppich, "wir haben Gottes Hilfe spürbar erfahren".

Mit der Pflege hat er als Geschäftsführer zwar nichts zu tun, aber sonst ist er im Haus "Mädchen für alles". Er kennt sich an allen Ecken aus, gießt Blumen und verrichtet Hausmeistertätigkeiten. Joppich hält aber auch die Andachten im Haus.

In den Bibelstunden hätten viele Menschen aus der Umgebung ihre "geistliche Heimat" gefunden, schreibt Ortsvorsteher Lutz Strobel zum morgigen Geburtstag von Hans-Georg Joppich. Aus Holzhausen sei das Patmos nicht mehr wegzudenken.