Eberhard Stiehle wird von der SWR-Reporterin zur Maskenpflicht in Sulz interviewt. Foto: Steinmetz

Land Baden-Württemberg zieht mit Regelung nach. Stadt hat Vorreiterrolle. 

Sulz -  Mit der Einführung der Maskenpflicht als erste Stadt in Baden-Württemberg ist Sulz in die Schlagzeilen geraten. Vom kommenden Montag, 27. April, an gilt landesweit die Pflicht, Mund und Nase beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr zu bedecken.

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) begründete dies am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Stuttgart damit, dass sich bisher zu wenige Menschen an die dringende Empfehlung zum Tragen von Masken gehalten hätten. Ein medizinischer Mundschutz sei nicht erforderlich. Eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung reiche aus, auch beispielsweise ein umgebundener Schal.

Sulz hat in Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle übernommen. Kein Wunder hält das mediale Interesse an. Filmteams von SWR und dem Nachrichtenfernsehen RTL/ntv waren am Dienstagvormittag auf dem Marktplatz und interviewten gleichzeitig Passanten. Reporter und Interviewte führten die Gespräche mit obligatorischem Mundschutz.

"Es sei spannend, mit den Leuten zu sprechen", meinte die ntv-Journalistin. Zum Mundschutz habe sie bisher nur positive Stimmen gehört.

Vom SWR befragt

Eberhard Stiehle ist am Fahrradgeschäft auf dem Marktplatz vom SWR befragt worden. Er habe, wie er ins Mikrofon sagte, den Eindruck gewonnen, als ob es schon lange üblich sei, Masken zu tragen. "Es funktioniert sehr gut", stellte er für sein Geschäft fest.

Der SWR-Beitrag ist fürs Facebook gedacht. Der Sender war bereits am vergangenen Freitag in Sulz, als die Allgemeinverfügung der Stadt zur Mund-Nasen-Bedeckung in Kraft trat. Bürgermeister Gerd Hieber hat in dem Beitrag begründet, warum Sulz die Maskenpflicht eingeführt hat. Es sei ein einfacher Beitrag, das Virus einzudämmen.

Die Akzeptanz scheint groß zu sein: Wer unterwegs in der Stadt ist, hat in den allermeisten Fällen seinen Mundschutz dabei, um ihn beim Einkaufen oder an öffentlichen Plätzen aufzusetzen.

Im Internet kursieren jedoch zahlreiche kontroverse, auch unsinnige Kommentare zur Maskenpflicht. Ein Argument dagegen dürfte vom 27. April nicht mehr gelten, dass nämlich Kunden die Geschäfte der Stadt Sulz meiden, weil sie Masken umbinden müssten. Das wird nun im ganzen Land Bürgerpflicht.

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