Nach einem Blitzschlag ist in Dürrenmettstetten der Strom ausgefallen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Bei Anwohnern in Dürrenmettstetten geht die nächsten Tage nichts mehr. Viele Elektrogeräte Schrott.

Sulz-Dürrenmettstetten - Ein Blitzschlag hat am Sonntag die Stromversorgung in einem Teil Dürrenmettstettens vorübergehend lahmgelegt. Bei vielen Anwohnern geht auch die nächsten Tage nichts mehr, denn viele Elektrogeräte sind nur noch Schrott.

Als der Regen am frühen Sonntagmorgen einsetzt, beschließt Ernst Jäckle, die Gartengeräte ins Haus zu räumen – sicher ist sicher. Er hört das Donnergrollen und beobachtet die Blitze, die über den Himmel zucken. 21, 22, zählt er: "Das Gewitter war weit weg", schildert der Anwohner des Glatter Wegs. Im Haus ist es stickig. Jäckle setzt sich auf den Balkon, genießt die kühle Luft, betrachtet das nächtliche Schauspiel. Als der Regen nachlässt, scheint es, dass auch das Gewitter vorbei ist. Plötzlich: "ein Schlag, und auf einmal ist es überall hell".

Der erste Gedanke: Der Blitz hat ins Haus eingeschlagen. "Ich dachte, jetzt regnet es gleich Ziegel vom Dach." Der Strom ist weg, die Steckdosen hat es zum Teil aus den Wänden herausgeschleudert.

Splitter liegen im Umkreis verteilt

Nach dem ersten Schreck ist klar: Der Blitz hat nicht das Haus der Jäckles getroffen, sondern eine Tanne auf dem Nachbargrundstück. Gegen 5.45 Uhr wird der rund 20 Meter hohe Baum zum Ziel der gewaltigen Funkenentladung. Die Bewohner des danebenstehenden Wohnhauses haben Glück: Weder fängt der Baum Feuer, noch stürzt er auf das Gebäude. Lediglich ein langer Riss entsteht im Holz; die Splitter liegen im Umkreis verteilt.

Dennoch hat der Blitzschlag immense Schäden angerichtet. Durch die Überspannung springen die Sicherungen in den umliegenden Haushalten heraus, die ans Stromnetz angeschlossenen Elektrogeräte werden beschädigt. "Die EnBW war schon kurz nach dem Zwischenfall da und hat die Stromversorgung wieder hergestellt", lobt Ortsvorsteher Robert Trautwein das schnelle Eingreifen des lokalen Stromversorgers. Auch er hatte in der Gewitternacht den Einschlag gehört, war gleich auf den Beinen, um nach dem Rechten zu sehen. "Die Mitarbeiter haben sogar die einzelnen Sicherungen wiederhergestellt, haben also viel mehr gemacht, als sie eigentlich mussten."

Elektrohändler sammeln defekte Geräte ein

Unmittelbar vom Blitzschlag betroffen sind rund 30 Haushalte rund um den Glatter Weg, aber auch das Rathaus und die Kirche. Wie hoch der Schaden genau ist, ließe sich derzeit noch nicht beziffern, so Trautwein. Fest steht: Noch in den nächsten Tagen werden viele Anwohner telefonisch oder übers Internet nicht erreichbar sein. Durch den Blitzschlag sind viele Elektrogeräte, die ans Stromnetz angeschlossen waren, kaputt gegangen – Telefone, Internetmodems, aber auch Satellitenschüsseln, Fernsehgeräte, Computer, Waschmaschinen oder Kühlschränke.

Am Montag waren die Elektrohändler im Wohngebiet unterwegs, um die defekten Geräte einzusammeln. Allein im Haushalt von Ernst Jäckle sind 14 Stück kaputt. Jetzt heißt es: Geräte prüfen und gegebenenfalls durch neue ersetzen lassen – viel zu tun also auch für die Versicherungen.

Ob der beschädigte Baum indes gefällt werden muss, ist gegenwärtig noch nicht klar. Auch das müsse noch geprüft werden, sagt Trautwein.