Lorenz Frey (links) führt die Besucher durch den Rinderstall. Foto: Huß Foto: Schwarzwälder Bote

Landwirtschaft: Lorenz Frey zeigt den Besuchern seine Ställe / Vor 30 Jahren erfolgte die Umstellung

Zur Stallbesichtigung und hausgemachten Schlachtplatte des Biolandhofes Frey kamen am Freitag zahlreiche Besucher. Erstmals fand die Veranstaltung in der Gemeindehalle statt. Auch die Führung durch den Aussiedlerstall stieß auf großes Interesse.

Sulz-Dürrenmettstetten. Zum Frühschoppen spielte der Musikverein Hopfau mit Dirigent Arne Schauer in der Gemeindehalle. Kurzfristig musste auch der obere Raum zur Bewirtung hergerichtet werden, so groß war der Andrang der Besucher. Deftiges aus dem Kessel oder eine feine herbstliche Kürbissuppe verwöhnten den Gaumen der Besucher. Aus der hofeigenen Backstube stammte das Bauern- und Vollkornbrot, das laufend frisch nachgebacken wurde.

Um 14 Uhr nahm Lorenz Frey rund 50 interessierte Besucher mit auf einen Rundgang durch den Aussiedlerstall. Die Umstellung zum Biolanderzeuger erfolgte vor 30 Jahren, erläuterte Frey. Anfangs habe sein Vater mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Doch für ihn, der vor zwei Jahren den Hof von seinem Vater Martin Frey übernommen hat, sei es heute eine Selbstverständlichkeit, regionale Direktvermarktung zu betreiben. Bewirtschaftet werden 80 Hektar Land, jeweils zur Hälfte Ackerbau und Grünland. Der Anbau von Lein sei eine Besonderheit. "Daraus produzieren wir das Leinöl und das Leindotteröl", erklärte der Landwirtschaftsmeister.

80 Mastbullen werden derzeit gehalten. Angekauft werden die Tiere im Alter von acht Monaten, nach weiteren sechs bis acht Monaten werden sie geschlachtet. Das Fleisch werde über den Hofladen sowie die Rebio-Erzeugergemeinschaft verkauft. Gefüttert werden die Tiere nur mit Kleegras, Heu und Silage. Die Rinder können jederzeit vom Stall auf die Weide, erklärte Frey. Die Besucher waren erstaunt, wie ruhig es im Rinderstall ist. "Daran sehe man, dass sich die Tiere wohlfühlen", meinte eine Frau.

Auch im Schweinestall nebenan mit rund 200 Tieren gibt es einen ganzjährig offenen Zugang ins Freie. Die Schweine sind sehr reinlich, erklärte Frey den Besuchern die Aufteilung der Buchten. "Wir haben keine Spaltenboden, daher gibt es auch nicht so viel Gestank hier. Wir haben hier im Aussiedlerstall praktisch eine gläserne Produktion, bei uns kann man alles anschauen", sagte Frey zur offenen Stallhaltung. Das Futter stammt aus eigenem Anbau. Darunter ist auch der gehaltvolle "Leinkuchen", der als Abfallprodukt bei der Herstellung des kalt gepressten Leinöls entsteht.

Der Kindergarten Dürrenmettstetten gratulierte dem Biohof Frey anschließend in der Gemeindehalle mit zwei herbstlichen Liedern und einer lustigen "tierischen" Darstellung, wie es auf dem Bauernhof zugehen kann. Im Eingangsbereich konnten sich die Gäste mit den hofeigenen Produkten eindecken.