Mitglieder des Zweckverbands interkommunales Gewerbegebiet informieren sich. Auch Parken ein Thema.
Sulz/Vöhringen - Soll die Hochspannungsleitung der Bahn integriert, erhöht oder sogar versetzt werden? Mitglieder des Zweckverbands Interkommunales Gewerbegebiet aus Sulz und Vöhringen schauten sich in anderen Gewerbebieten um, wie dort das Problem gelöst ist.
Auf der Tour mit dem Bus informierten sie sich auch über die Anlegung von Parkplätzen und die Abwasserentsorgung. Bei der jüngsten Zweckverbandsversammlung Ende Februar hatte Vorsitzender Gerd Hieber die Besichtigungsfahrt vorgeschlagen, um noch einige offene Fragen zum interkommunalen Gewerbegebiet zu klären.
In den Gewerbegebieten Empfingen, der ersten Station, und in Ergenzingen seien die Stromleitungen integriert worden, berichtet der Sulzer Stadtkämmerer und Verbandsgeschäftsführer Michael Lehrer. "Es fügt sich ein", ist seine persönliche Meinung. Man könne durchaus unter den Leitungen eine Straße mit Parkplätzen bauen.
Der Nachteil wäre, dass Flächen für die Bebauung im Bereich der Leitung nicht mehr zur Verfügung stünden und deshalb auch nicht verkauft werden könnten. Dafür fielen die Kosten für die Erhöhung beziehungsweise Versetzung der Stromleitung weg. Über das weitere Vorgehen müsse auf jeden Fall noch mit der Bahn gesprochen werden, sagt Lehrer. Planer Paul Gauss hat bei der Verbandssitzung im Februar die Erhöhung der Strommasten favorisiert. Dies ermögliche bei einem "angemessenen Kostenaufwand" eine "angemessene bauliche Nutzung".
Das zweite Thema war die Anordnung von Parkplätzen in einem Gewerbegebiet. Der Planer sieht vor, die Stellplätze entlang der Erschließungsstraße anzulegen und den Firmen anzubieten. Das wird auch kritisch gesehen: Unter anderem wird befürchtet, dass die Parkplätze außerhalb des Firmengeländes nicht angenommen werden.
Das nächste Ziel waren der ING-Park und der Wolfsberg, zwei Gewerbegebiete in Nagold. Dort sind die Firmenparkplätze entlang des Gehwegs vor dem Grundstück angelegt. Ein Unternehmer sei ganz angetan gewesen von dieser Lösung, sagt Lehrer. Weil dieser nicht so viele Stellplätze benötige, vermiete er sie an den Nachbarn. Vorteilhaft ist hierbei für die Firmen vor allem, dass auf dem Grundstück keine parkenden Autos stehen und damit mehr Platz für den Betrieb bleibt.
Von Nagold war es dann eine einstündige Busfahrt bis nach Scherzingen bei Schömberg. Im dortigen Gewerbegebiet interessierte die Besucher aus Sulz und Vöhringen ein Rigolensystem zur Abwasserentsorgung, das auch das Planungsbüro Gauss und Lörcher für das interkommunale Gewerbegebiet Sulz-Vöhringen vorschlägt. Dabei handelt es sich um ein Betonbauwerk mit seitlichem Einlauf. Das belastete Regenwasser läuft über einen Erdfilter, wird gereinigt und versickert. Die Alternative dafür wäre ein dritter Kanal und eine große Filteranlage. Durch das Rigolenbauwerk könnten Kosten gespart werden, erklärt Lehrer. Zwei Kanäle werden ohnehin für das Schmutzwasser, das in die Kläranlage fließt, und das unbelastete Oberflächenwasser, das in den Neckar eingeleitet wird, benötigt. Die Informationsfahrt habe einige interessante Aspekte ergeben, resümiert Lehrer.