Im Klang vereint: Sänger und Instrumentalisten. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Teilnehmer der Singtage im Kloster Kirchberg geben in der Stadtkirche ihr Schlusskonzert

Von Tina Eberhardt

Sulz. In der Stadtkirche Sulz gaben die Teilnehmer der weihnachtlichen Singtage im Kloster Kirchberg am Samstag ihr Schlusskonzert.

Während im Turm das Abendläuten in vollem Gange war, harrten Sänger und Instrumentalisten konzentriert auf ihren Plätzen, bis Dirigentin Felicitas Schweizer-Kostner schließlich mit großem Schwung zum Auftakt des "Hosianna" von Wolfgang C. Briegel winkte. Sie hatte das Programm zusammengestellt, eine Mischung aus Barockem und Modernem mit einem großen Anteil von Kompositionen aus der Feder ihres Vaters Rolf Schweizer, und hielt Sänger und Chor an diesem Abend im Takt. Schweizer selbst stand seiner Tochter aktiv zur Seite – am Keyboard, als Anleiter beim offenen Singen und manches Mal auch als dirigentischer Konterpart.

Mit dem üppigen Programm hatten sich die Akteure einiges vorgenommen, zudem hatten die Sänger weniger an Vorbereitungszeit zur Verfügung gehabt als in den vorangegangenen Jahren. Einige Unsicherheiten waren denn auch nicht zu überhören, hin und wieder brauchte es einen energischen Einsatz von Felicitas Schweizer-Kostner, um die verschiedenen Stimmen wieder auf Linie zu bringen.

Hörenswert war das Programm aber allemal. Nicht zuletzt dank der modernen Kompositionen von Rolf Schweizer: Seine sechs liedhaften Chorgesänge und eine europäische Weihnachtslieder-Suite waren erfrischend und dank ihrer erzählerischen Struktur kurzweilig anzuhören. Die Instrumentalisten bildeten mit schlanker Besetzung einen schönen Rahmen für den Chorgesang. Deren Spielfreude sprang schließlich auch auf die Sänger über. Sie unterstützten Rolf Schweizer dann tatkräftig, als er das Publikum mit zielstrebigem Einsatz zum Mitmachen aufforderte.

Einige Takte dauerte es, bis er seine Schäfchen aus Chor und Kirchenbänken zusammengebracht hatte. Besser funktionierte es, nachdem Schweizer ein fundamentales Geheimnis von Musik und Gesang lüftete: "Man muss die Töne verändern." Diese Information zeigte Wirkung, auf einmal funktionierte auch Zweistimmiges mit Obergesang vom Chor reibungslos, und weil es so schön war, wurde das Ganze mit zunehmender Freude der Beteiligten wiederholt.

Der Schluss gehörte aber nochmals dem Chor und Ensemble. Mit Johann Michael Haydns "Heiligste Nacht" brachten die Akteure ein schönes Finale. Zugaben gab es keine, statt dessen ein Abendgebet, und mit dem Segen fand das Konzert sein Ende.