Asyl: Nadine Reuter-Fisahn und Ahmed Abouelez betreuen Flüchtlinge in Sulz / Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe

Für die Integrationsarbeit bekommen die Stadt Sulz und die Ehrenamtlichen im Arbeitskreis Asyl professionelle Hilfe. Nadine Reuter-Fisahn und Ahmed Abouelez, beide angestellt im Landratsamt Rottweil, haben ihre Arbeit aufgenommen.

Sulz. Ihre Stellen werden über den "Pakt für Integration" vom Land gefördert. Die Stadt hätte selbst einen Integrationsmanager einstellen können, überließ dies dann dem Landkreis, forderte jedoch geregelte Ansprechzeiten für Asylbewerber und Ehrenamtliche vor Ort.

Nadine Reuter-Fisahn hat an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg das Fach "Lebenslanges Lernen" studiert. Als Integrationsmanagerin ist sie nun seit Anfang des Jahres tätig. Ahmed Abouelez, mit einer deutschen Frau verheiratet, stammt aus Ägypten. Dort habe er Sozialpädagogik studiert. Der 35-Jährige ist seit 2013 in Deutschland, spricht sehr gut Deutsch und kennt mittlerweile die Probleme der Flüchtlinge. Beide teilen sich die Arbeit und unterstützen sich dabei auch.

Nadine Reuter-Fisahn kümmert sich in erster Linie um die Flüchtlinge, die länger als zwei Jahre in Sulz, anerkannt oder geduldet sind. Im zweiten Obergeschoss der alten Volksschule, im DRK-Raum, hält sie Dienstag vormittags und Donnerstag nachmittags Sprechstunden ab. Mit ihren "Klienten" möchte sie, wie sie es formuliert, "Ziele auf dem Weg der Integration vereinbaren". Dazu gehören deutsche Sprachkenntnisse, Arbeit, Wohnen oder Gesundheit. Die Zielsetzungen erarbeitet sie mit den Erwachsenen, kontrolliert dann aber auch in regelmäßigen Abständen, ob Fortschritte erzielt werden. Es gehe "um Hilfe zur Selbsthilfe", bringt sie ihre Tätigkeit auf einen Nenner.

Ahmed Abouelez besucht die Flüchtlingsunterkünfte im "Schützen" und im Hotel an der Glatt. In Sulz ist er Donnerstagnachmittag und in Hopfau Dienstagnachmittag präsent. "Ich helfe gern Leuten", sagt er. Seine Aufgabe sieht er nicht nur darin, Formulare auszufüllen, sondern auch pädagogische Unterstützung zu leisten und den Menschen zu zeigen, "wie es in Deutschland läuft". Abouelez weiß beispielsweise, dass eine eigene Wohnung mit der größte Wunsch von Flüchtlingsfamilien ist. Er und seine Kollegin können hier behilflich sein. "Wir bekommen immer wieder Informationen. Wir besichtigen mit Flüchtlingen auch Wohnungen", erklärt Nadine Reuter-Fisahn.

Dass es in Sulz einen Helferkreis gibt, findet sie "super". Die Integrationsmanagerin möchte ihre Arbeit mit den Ehrenamtlichen koordinieren. Bei dem geplanten gestrigen Treffen wollten sich Nadine Reuter-Fisahn und Ahmed Abouelez aber erst einmal darüber informieren, was in Sulz in der Flüchtlingsarbeit gemacht wird und sich vorstellen.