Hier entsteht das Schuppengebiet Hochäcker.Foto: Schwind Foto: Schwarzwälder Bote

Gremium: "Schuppengebiet Hochäcker" soll ausgelegt werden

Sulz-Fischingen. Nachdem der Gemeinderat Sulz Ende September 2019 einen Aufstellungsbeschluss zum Schuppengebiet Hochäcker in Fischingen gefasst hat, sind jetzt die Stellungnahmen der Behörden und der Öffentlichkeit eingegangen. Der Fischinger Ortschaftsrat musste nun über den Auslegungsbeschluss abstimmen.

Andre Leopold vom Planungs- und Ingenieurbüro Rottweil erläuterte seinen bereits geänderten und angepassten Bebauungsplan. Dieses Mal ist es keine Feldlerche, die den Plan durcheinanderbringt, sondern die Zauneidechse. Einerseits erkennt das Landratsamt die vorgelegten Unterlagen des Planungsbüros Gfrörer aus Empfingen an, laut denen es keine artenschutzrechtlich relevanten Auswirkungen gibt. Andererseits gibt es Zweifel an der Richtigkeit.

Für das Landratsamt fand die Erfassung des Vorkommens an Reptilien, bevorzugt Zauneidechse, zum falschen Zeitpunkt statt, und nur zwei Wiederholungen hält das Amt für eindeutig zu wenig. Zudem vermutet das Amt ein Vorkommen der Zauneidechse an den Böschungsbereichen am südwestlichen Randbereich, welcher nicht erfasst wurde. Gerade bei Steinbrüchen wäre das eher die Regel als die Ausnahme, sagt das Landratsamt.

Im Jahr 2020 wurde nun vom Planungsbüro Gfrörer erneut eine Untersuchung aufgenommen – mit demselben Ergebnis, dass kein Tier gesichtet wurde. Trotzdem wurde jetzt ein Schuppenplatz in der Planung herausgenommen und stattdessen ein Ersatzhabitat eingeplant. "Es ist nichts Dramatisches", beruhigte Andre Leopold.

Nach einer Bilanzierung des Landratsamtes mit der Gegenüberstellung der Eingriffe und der Ausgleiche entsteht ein Defizit von 17 048 Ökopunkten. Durch die Umsiedlung der Feldlerche mit der Erstellung eines Bioackers beim Fischinger Neubaugebiet "Mühlheimer Feld" werden rund 6000 Ökopunkte gutgeschrieben, welche zusammen mit den Fischtreppen-Ökopunkten beim Neckarwehr und der Pflanzung von fünf Hochstamm-Apfelbäumen ausreichen, um das Defizit auszugleichen.

Ortsvorsteher Jürgen Huber wies noch darauf hin, dass der Zufahrtsweg zu den Schuppen nicht versiegelt werden darf und somit auch keine vom Ortschaftsrat vorgeschlagene Spritzteerung erfolgen kann. Die Frage von Ortschaftsratsmitglied Karl-Heinz Mysliwietz, ob man auch halbe Grundstücke erwerben kann, bejahte Huber.

Der Ortschaftsrat empfiehlt mit einem einstimmigen Beschluss dem Sulzer Gemeinderat, dem Auslegungsbeschluss des Schuppengebiets Hochäcker zuzustimmen.