Bürgermeister Gerd Hieber ist optimistisch, dass der Rekordhaushalt für das kommende Jahr bewältigt werden kann. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Stadt hat 80 Projekte ins Investitionsprogramm aufgenommen / Personell wieder komplett

Das Jahr 2018 wird für die Stadtverwaltung mit Sicherheit sehr arbeitsreich. Im Haushaltsplan stehen rund 80 Projekte – eine Rekordzahl: "Wir haben uns ein sehr aufwendiges Investitionsprogramm vorgenommen", sagt Bürgermeister Gerd Hieber beim Jahresabschlussgespräch mit unserer Zeitung.

Sulz. Der Vermögenshaushalt umfasst knapp sechs Millionen Euro. "Da stößt die Verwaltung an personelle Grenzen", befürchtet Hieber. Hinzu kommt: Die Bauwirtschaft boomt, die Betriebe haben volle Auftragsbücher. Das könnte auch zu Kostensteigerungen führen – und dazu, dass das eine oder andere Vorhaben nochmals neu ausgeschrieben werden muss.

Ungewiss ist zudem, ob die Förderanträge bewilligt werden und die Mittel dann so eingehen, wie gewünscht. Hieber nennt als Beispiel die Sanierungsgebiete: Bergfelden kam in diesem Jahr zum Zug, Mühlheim/Fischingen dagegen nicht. Für diese beiden Ortsteile wird 2018 ein neuer Versuch gestartet. Um Zuschüsse zu beantragen, müssen die Bauvorhaben vorher umfänglich dargestellt werden. Das bindet Arbeitskraft in der Verwaltung.

Hieber stellt von den vielen Projekten eines heraus: "Das ist die Sanierung der Grundschule Fischingen, weil wir dafür einen Ausgleichstockantrag stellen werden. Das hat eine eigene Beschlussqualität." Ansonsten ist er optimistisch, das Programm weitgehend abarbeiten zu können.

Die personellen Voraussetzungen sind zumindest wieder besser. Ein Einschnitt in diesem Jahr war, dass sich Stadtkämmerer Michael Lehrer von Sulz verabschiedete. Er hat im Sommer das Amt des Bürgermeisters in Aichhalden angetreten. Zudem wechselte Thorsten Utz, zuständig für das Liegenschaftswesen, nach Hockenheim. Das seien in einem Amt zwei wichtige Schnittstellen gewesen, erklärt Hieber – und mit ein Grund dafür, dass 2017 nicht jedes "ambitionierte Ziel" erreicht worden sei.

Die beiden Posten sind mittlerweile wieder besetzt: Daniela Haigis ist neue Stadtkämmerin, Markus Bok der Nachfolger von Thorsten Utz. Damit, so Hieber, "sind wir wieder sehr gut aufgestellt".

An der personellen Unterbesetzung in der Kämmerei lag es allerdings nicht, dass die Bahnhofsanierung nicht ganz im Sinne der Stadt realisiert wird.

Das ist für Hieber auch etwas frustrierend. Die Stadt favorisierte die barrierefreie Öffnung des Zugangs zu den Gleisen. Das wäre in gestalterischer Hinsicht eine gelungene Lösung gewesen, scheiterte aber, wie Hieber bedauert, an den Vorschriften. Die Barrierefreiheit bleibt durch zwei Aufzüge gewährleistet. Das ist schon mal eine wesentliche Verbesserung. Zudem hält mit dem neuen Fahrplan seit Mitte Dezember der IC in Sulz. Auch die Regio-Züge hätten eine bessere Qualität. "Das wertet den Bahnhalt auf", sagt Hieber.

Noch ein wesentlicher, allerdings längst fälliger Fortschritt ist im Glatttal erreicht worden. Dank der Initiative des Landkreises hat jetzt auch Glatt schnelles Internet. Die Breitbandanbindung durch die Telekom ist im ganzen Stadtgebiet in diesem Jahr hergestellt worden. Hieber hat bisher fast nur positive Rückmeldungen vernommen.

Im Glatttal geht es auch mit dem Straßenbau voran. Nach dem holprigen Beginn mit dem Neubau der Brücke bei Neckarhausen ist der Abschnitt von Hopfau nach Glatt schneller fertig geworden als geplant. Der dritte Abschnitt von Glatt bis zum Neckar wird wegen der Bachverlegung etwas schwieriger sein. Dafür habe der Landkreis inzwischen einen Zuschussantrag gestellt. Hieber hofft, dass 2018 der Straßenbau fortgesetzt wird. Nur: "Damit sind wir noch nicht fertig." Die Landesstraße 409 von Hopfau nach Sulz ist ebenfalls in einem desolaten Zustand. Hieber erwartet vom Land, dass diese Strecke gleich nach Fertigstellung der Glatttalstraße saniert wird.

Die Stadt plant in dem Zug, in der Hopfauer Ortsdurchfahrt Engstellen zu beseitigen. Um die Situation "lichter zu gestalten", sei ein Haus zum Abbruch erworben worden. Ein anderes Problem ist in Hopfau die sanierungsbedürftige Brücke. Wenn sie gesperrt werden muss, gibt es ein Problem. Wie es gelöst wird, weiß Hieber im Moment noch nicht. Die Brücke werde ein separates Thema sein.