Kai Lohmann und Pflegedienstleiterin Iris Stoll-Reif freuen sich über negative Tests. Foto: Steinmetz

Einrichtung auf Schillerhöhe plant Besucherbox. Bewohner und Angehörige sollen sich treffen können.

Sulz - Das Pflegeheim Schillerhöhe hat alles getan, um Infektionen durch das Coronavirus zu verhindern. "Als letzte getestete Einrichtung in Sulz können wir seit Sonntag sagen, alles richtig gemacht zu haben", freuen sich Kai Lohmann und Pflegedienstleiterin Iris Stoll-Reif.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

Von 16 Bewohnern und 30 Beschäftigte der Pflege, Verwaltung und Hauswirtschaft seien alle Tests negativ ausgefallen.

Besuchsverbot ab Anfang März

Das Pflegeheim habe für seine Intensivstation mit acht Betten für Wachkoma und Beatmung bereits am 9. März ein Besuchsverbot für die Angehörigen ausgesprochen, um es dann vier Tage später auf die gesamte Einrichtung auszudehnen. Seither seien Bewohner und Belegschaft nur noch unter sich. Das Pflegeteam habe dann beschlossen, auch die restlichen Bewohner nur noch in Schutzbekleidung zu versorgen und zu betreuen. So sei die Hauswirtschaft frühzeitig mit einem Mund-Nasenschutz ausgestattet worden und habe den erhöhten hygienischen Maßnahmen unterlegen.

Angehörigenkontakte fänden seither über Videotelefonie oder den klassischen Weg über das Telefon statt. Die Stimmen der Lieben zu hören oder sie sogar auf dem Bildschirm zu sehen, sei sehr wichtig und habe auch einen therapeutischen Effekt. Dafür seien feste Zeiten vereinbart worden. Auf diese Weise könnten Angehörigen in gutem Kontakt bleiben.

Die wöchentliche Visite durch die Hausärztin Cornelia Cornelia Bitzer-Hildebrandt habe in voller Schutzbekleidung stattgefunden. "Auf unserer Intensivabteilung ist der fachliche Austausch mit dem Arzt während der Visite ein sehr wichtiger Punkt, da die beatmeten Bewohner einen erhöhten Informationsaustausch benötigen", erklärt Lohmann. Doch auch die Lymphdrainage sei für manche Bewohner eine lebensnotwendige Maßnahme.

"Ein großes Lob geht von mir als Chef an mein Team. Es war jederzeit körperlich und psychisch voll belastbar und einsatzfähig", betont Lohmann. Er selbst unterstütze das Team neben seiner täglichen Arbeit als Heimleiter.

Besucherbox für Bewohner und Angehörige

Lohmann hat mit seinem Pflegeteam nach den negativ ausgefallenen Corona-Tests weitere Pläne. So soll nun eine "Besucherbox" aufgestellt werden, damit sich Bewohner und ihre Angehörigen in einem hygienischen Bereich, nur durch eine Plexiglasscheibe getrennt, treffen können. Die Abstandsregelungen würden eingehalten, wird betont.

Gleichzeitig sei es der Wunsch aller Pflegekräfte, dass Abstriche in sinnvollen Bereichen flächendeckend stattfänden. Den Mundschutz auch außerhalb der Pflegeeinrichtung zu tragen, mache an Orten, an denen sich mehrere Leute, zum Beispiel beim Einkaufen treffen, Sinn, betont Lohmann. Berichte der Sulzer Ärzte zeigten auch, wie wichtig dies sei.

Im Laufe dieser Woche werde nun die erste Neuaufnahme seit dem Belegungsstopp im Februar aus einer Rehabilitationseinrichtung auf der Intensivstation willkommen geheißen. Lohmann: "Auch in dieser schweren Zeit gelte es weiterhin, unter Einhaltung der Regelungen eine wirtschaftliche Betriebsführung aufrecht zu erhalten."