Der Bahnsteig ist eine Zumutung für ältere Zugreisende. Eine Sanierung ist allerdings im Moment nicht absehbar. Archiv-Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Sulz steht bei der Sanierung des Bahnsteigs aber nicht auf der Liste. Hieber: "Das lässt uns nicht verzagen".

Sulz - "Es muss auf den Tisch gehauen werden", forderte kürzlich Leserbriefschreiber Dieter-W. Mayer, der nicht müde wird darauf hinzuweisen, wie dringlich die Sanierung des Sulzer Bahnsteigs und ein barrierefreier Zugang zu den Bahngleisen sind. SPD-Stadtrat Klaus Schätzle wollte am Montag im Gemeinderat wissen, was denn Bürgermeister Gerd Hieber davon halte.

Hieber hatte zuvor mitgeteilt, dass die Verwaltung bei der Bahn nachgehakt habe, nachdem bekannt geworden war, dass 1,4 Milliarden Euro für die Sanierung von Bahnhöfen bereitgestellt wurden.

Sulz steht allerdings nicht auf der Liste. "Es gibt die Mindestzahl von 1000 Reisenden am Tag, die Bedingung für die Modernisierung sind", erklärte Hieber. Er versicherte aber: "Das lässt uns nicht verzagen. Wir haben die Bahn gebeten, uns Auskunft zu geben, wie sich die Zahl der Reisenden entwickelt hat." Auch habe man gefragt, ob Ausnahmen möglich wären. Hieber will dabei vor allem das Umfeld in die Waagschale werfen. Das Bahnhofsgelände falle vom übrigen Erscheinungsbild der sanierten Bahnhofstraße, des Bahnhofs und des Backsteingebäudes deutlich ab.

Auf Schätzles Frage, ob die Kommunalpolitik auch mal "auf den Tisch hauen soll", zögerte Hieber. Dann aber rang er sich doch eine Antwort ab: Hartnäckigkeit, meinte er, führe mittel- bis langfristig zum Erfolg. Man müsse versuchen, die willkürlich gesetzte magische Grenze von 1000 Fahrgästen pro Tag zu überwinden. Dies sei schwierig, deshalb müsse man Strategien finden. Zunächst sei es wichtig, eine konkrete Zahl zu den Fahrgästen in Sulz zu haben. Aber man sollte auch darüber nachdenken, ob eine Ausnahme von der Regel gemacht werden könne.