Viel los ist in diesen Tagen rund um die verschiedenen Stände auf der Südwest-Messe. Sowohl Aussteller als auch Besucher zeigen sich bisher zufrieden. Foto: Kienzler

Überraschend positiv, und das nahezu durchweg, ist die bisherige Grundstimmung auf der Südwest-Messe – sowohl auf Besucher- als auch auf Ausstellerseite. Und das, obwohl zumindest die Besucherzahlen nicht mit denen von der Corona-Pandemie vergleichbar sind.

VS-Schwenningen - "Alles ein bisschen anders", damit hatte Messe-Chefin Stefany Goschmann bereits im Vorfeld die diesjährige Ausgabe der Südwest-Messe beschrieben. Und das ist auch beim traditionellen Zwischenfazit der Fall. Denn eine konkrete Ausstellerbefragung inklusive Auswertung sei diesmal schon allein aufgrund der personellen Situation nicht möglich gewesen.

Gute Umsätze bei den Ausstellern

Wenn also auch nicht mit konkreten Zahlen belegbar, so hat das Messe-Team anhand von ausgewählten Aussteller- und Besuchergesprächen Positives zu vermelden: "Es ist eine überraschend sehr, sehr gute Stimmung zu vernehmen", berichtet Stefany Goschmann. Es mache richtig Freude zu sehen, wie viele Einkaufstüten vom Messegelände getragen würden. "Endlich wieder Messe", sei der Grundtenor, sowohl unter Besuchern, als auch unter den Ausstellern. Diese würden stetig von guten Umsätzen berichten, weiß die Messe-Geschäftsführerin. Auch hierbei würden meist keine konkreten Zahlen genannt, sie habe aber mehrfach von Anbieter-Seite vernommen, dass bereits am Mittwoch soviel Umsätze gemacht wurden, wie im Jahr 2019 während der gesamten Messe. "Für uns ist das ein positives Zeichen."

Positiv sei auch mitzuerleben, so Messeleiter Tobias Ertl, dass die Anbieter die Messe nutzten, um miteinander zu netzwerken – und sich gegenseitig helfen würden. Die unterschiedliche Vermarktung des Themas Schwarzwald laufe zudem überraschend gut.

Viele Stände brechend voll

Sowohl bei den Energieberatern als auch bei vielen Start-ups, zum Beispiel beim Stand des "All-in-Gins" aus Schramberg, sei eine Umfrage gar nicht möglich gewesen, weil der Stand stets brechend voll war. Hier seien auch viel jüngere Menschen vor Ort gewesen als die eigentliche Zielgruppe versprochen hatte. "Das ist, was Messe kann", kommentiert Stefany Goschmann.

Frequenz-Verschiebung bei Besucherzahlen

Bewusst nicht mit denen aus den Corona-Vorjahren vergleichen könne man die Besuchszahlen. Dennoch könne man sagen – vor allem mit Blick auf die noch immer nicht ausgestandene Corona-Lage – dass die Messe bisher "relativ sehr gut besucht war". Dabei sei eine leichte Frequenz-Verschiebung festzumachen. Während am vergangenen Wochenende sowie am Fronleichnamstag die Frequenz verhaltener war als in den Jahren vor Corona, waren die Werktage fast besser besucht. Ein Indiz dafür, dass vermeintlich besucherstarke Tage durch die Pandemie-Handbremse derzeit noch gemieden werden? Stefany Goschmann ist sich nicht ganz sicher – und gespannt auf das noch anstehende – mit hohen Temperaturen angekündigte – Abschlusswochenende.

Des Weiteren als gelungen bewertet das Messe-Team die Klimatisierung aller Hallen. Diese sei seit der letzten Messe 2019 noch einmal optimiert worden, sodass auch bei derart hohen Temperaturen eine Kühlung bei vertragbarem Energieverbrauch funktioniere.

Landwirtschaftliche Geräte vermisst

Was von den Besuchern vermisst wird, sei die Vielfalt an landwirtschaftlichen Maschinen. Für viele Anbieter sei die Vorbereitungszeit von vier Monaten zu kurzfristig gewesen. "Wir hoffen, dass wir in den nächsten Jahren wieder verstärkt das Thema Landwirtschaft zeigen können", sagt Goschmann. Ebenso künftig wieder angeboten werden soll zusätzlich zum Kinderland der Kindergarten, damit eine Betreuung wieder möglich ist.

Gibt es im nächsten Jahr wieder ein großes Festzelt?

Das Hüttenzelt, die "kleine Alternative" zum großen Festzelt, laufe bisher gut – auch für die Betreiberfamilie Fetscher. Inwieweit die Kooperation dann im kommenden Jahr laufen und ob es wieder ein Festzelt mit Bühnenprogramm gebe, das sei bisher noch ungeklärt, so die Messe-Chefin, die gleichzeitig betont, dass die Planungen für die Verbraucherschau 2023 schon angelaufen sind.

Auf die Frage, ob die Südwest-Messe in diesem Jahr ein Zuschuss-Geschäft wird, könne sie derweil noch nicht beantworten. "Ob ein leichtes Plus oder Minus: Es ist die Investition in den Wiederaufbau der Messe nach zwei Jahren Pause, die diesmal für uns zählt."