Die CDU in Baden-Württemberg hat ihre Landesliste für die Bundestagswahl aufgestellt. Erneut wurde Wolfgang Schäuble zum Spitzenkandidaten gekürt.
Stuttgart - Gut drei Monate vor der Bundestagswahl hat die baden-württembergische CDU Wolfgang Schäuble erneut zum Spitzenkandidaten gekürt. Der 78-jährige Bundestagspräsident erhielt am Samstag beim digitalen Landesparteitag 159 Ja-Stimmen, 22 Delegierten stimmten mit Nein, fünf enthielten sich. Der frühere Bundesfinanz- und Innenminister, der seit fast 50 Jahren im Bundestag sitzt, führt damit die Landesliste der Südwest-CDU an. Er hatte keinen Gegenkandidaten.
Auf Rang zwei der Liste kam die Tübinger Abgeordnete Annette Widmann-Mauz, die auch Migrationsbeauftragte der Bundesregierung ist. Die 54-jährige Bundesvorsitzende der Frauen-Union erhielt jedoch ein deutlich schwächeres Ergebnis: Nur 115 Delegierten stimmten mit Ja, 59 mit Nein und 5 enthielten sich. Auch sie hatte keinen Gegenbewerber.
CDU hofft auf alle 38 Direktmandate im Land
Stärker als Schäuble und Widmann-Mauz schnitt Unions-Fraktionsvize Andreas Jung (46) aus Konstanz ab. Der Umweltexperte erhielt 164 Ja-Stimmen, 12 Delegierte stimmten mit Nein, 3 enthielten sich. Er besetzt damit Rang drei der Landesliste. Auf Rang vier kam Steffen Bilger (42) aus Ludwigsburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Er bekam 157 Ja-Stimmen, 21 Delegierte votierten mit Nein, zwei enthielten sich.
Um Rang sieben auf der Landesliste gab es eine Kampfkandidatur. Der Stuttgarter Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann setzte sich klar gegen Manfred Zaiß durch. Der Stuttgarter CDU-Kreischef Kaufmann erhielt 146 Stimmen, Zaiß nur 31. Kaufmann zeigte sich optimistisch, das Direktmandat gegen den früheren Grünen-Chef Cem Özdemir verteidigen zu können.
Trotz der Schlappe bei der Landtagswahl Mitte März, bei der die Südwest-CDU nur 24 Prozent erringen konnte, hofft die Partei darauf, wie vor vier Jahren alle 38 Direktmandate im Land zu gewinnen. Bei der Wahl vor vier Jahren hatte die Südwest-CDU 34,4 Prozent der Zweitstimmen gewonnen, die Grünen kamen auf 13,5 Prozent. Es wird damit gerechnet, dass die Ökopartei diesmal wie auch im Bund deutlich stärker abschneidet.