Mit der Stromtrasse „Suedlink“ wird Energie aus dem Norden nach Baden-Württemberg transportiert. (Archivbild) Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Stromtrasse soll Energie aus Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg transportieren. Nun steht fest, wer die Konverterstationen an den Endpunkten bauen wird.

Brunsbüttel/Leingarten - Die Endpunkte der geplanten Stromautobahn Suedlink zwischen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg nehmen Gestalt an. Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und TransnetBW haben den Auftrag zum Bau von zwei Konverterstationen an Siemens Energy vergeben, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. „Das Vergabevolumen für beide Anlagen liegt bei mehreren Hundert Millionen Euro“, heißt es in der Mitteilung. „Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen für SuedLink auf rund zehn Milliarden Euro.“

Die Siemens Energy AG, die inzwischen selbstständige frühere Energiesparte von Siemens, teilte mit, Suedlink sei nach Ultranet und SuedOstLink das dritte Hochspannungsgleichstromprojekt in Deutschland, das mit einem System von Siemens Energy umgesetzt werde.

Stromtrasse ist fast 700 Kilometer lang

Die Konverterstationen sollen im Norden in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) und im Südwesten in Leingarten/Großgartach in der Nähe von Heilbronn entstehen. Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens sprach von einem „wichtigen Meilenstein“ für die Stromtrasse, die voraussichtlich 2026 in Betrieb gehen soll. „Mit der Auftragsvergabe sind wir der Realisierung von SuedLink einen entscheidenden Schritt näher gekommen“, sagte TransnetBW-Geschäftsführer Werner Götz.

Suedlink ist eine von mehreren geplanten Stromautobahnen, die quasi das Rückgrat der Energiewende in Deutschland werden sollen. Sie soll im Norden Deutschlands produzierten „grünen“ Strom in den Süden transportieren. Der Korridor verläuft über fast 700 Kilometer von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Hessen, Thüringen und Bayern nach Baden-Württemberg.

Zweite Verbindung endet in Bayern

Eine zweite Trasse zweigt vorher ab und endet in Bayern. Für diese Suedlink-Trasse sollen im schleswig-holsteinischen Wilster (Kreis Steinburg) und in Bergrheinfeld in der Nähe von Schweinfurt ebenfalls Konverterstationen entstehen. In Wilster endet bereits die in diesem Jahr eingeweihte Stromautobahn Nordlink, auf der je nach Richtung Strom aus Wind- oder Wasserkraft zwischen Schleswig-Holstein und Norwegen transportiert wird.

Konverter wandeln Gleichstrom in Wechselstrom um, und umgekehrt. Sie sind im Übertragungsnetz nötig, weil sich Elektrizität über weite Strecken effizienter als Gleichstrom transportieren lässt.