Bei einem Kind in der Kindertagesstätte "Don Bosco" ist die südafrikanische Virus-Variante nachgewiesen worden. Foto: Sum

Nichts mit Wechselunterricht: Die Schulen und auch die städtischen Kindertagesstätten bleiben ab Montag vorerst geschlossen. Grund sind die hohen Inzidenzwerte im Kreis und das Auftauchen der südafrikanischen Virus-Variante in einer Schramberger Kita.

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Schramberg - Am Samstag wurde bekannt, dass ein Kind aus der Kindertagesstätte "Don Bosco" sich mit der südafrikanischen Corona-Mutante angesteckt hat. Es ist laut Behörden der erste bestätigte Fall dieser Variante im Landkreis.

Die Kinder und Erzieherinnen sind in Quarantäne. Für Dienstag, so informiert die Stadt, werden PCR-Tests für die Einrichtung organisiert. Die südafrikanische Mutante gilt – wie schon die britische Variante, die für ein größeres Ausbruchgeschehen in Tennenbronn gesorgt hatte – als eine weitere als "besorgniserregend eingestufte" Variante des Coronavirus, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Gegen sie soll der Biontech-Impfstoff offenbar nur eine verringerte Wirkung haben.

Das Aufkommen der südafrikanischen Mutante in Schramberg ist mit ein Grund, warum die Schulen weiterhin geschlossen bleiben. Eigentlich war geplant, am Montag wieder mit Wechselunterricht zu starten. Die Entscheidung zum Distanzlernen haben die Schulleitungen aller Schramberger Schulen in Absprache mit der Stadt Schramberg als Schulträger und dem Schulamt Donaueschingen am Samstag "in einer mehrstündigen Videokonferenz" getroffen, informiert Tanja Witkowski, geschäftsführende Schulleiterin der Schramberger Schulen, in einem Schreiben. In die Schulen kommen demnach weiterhin nur die Abschlussklassen und die Kinder der Notbetreuung. Auch die beruflichen Schulen in Schramberg bleiben weiterhin im Distanzlernen.

Hauptgrund für die Verlängerung des Homeschoolings ist der hohe Inzidenzwert. Er liegt im Landkreis bereits seit Freitag über der kritischen 200er-Marke. "Es ist auch nicht zu erwarten, dass dieser Wert in naher Zukunft entscheidend sinkt", so Witkowski. Die neue Corona-Verordnung des Landes sieht vor, dass Schulen wieder schließen müssen, wenn die Inzidenz drei Tage in Folge über 200 liegt. "Das würde für die Schulen im Landkreis bedeuten, dass diese am Mittwoch schon wieder schließen müssten. Dies halten die Schulleitungen der Schramberger Schulen nicht für sinnvoll." Sie machten deshalb vom Ermessensspielraum des Kultusministerium Gebrauch und lassen die Schulen vorerst zu.

Notbetreuung ist die Ausnahme

Ebenso wie die Schulen bleiben auch die städtischen Kitas ab Montag vorerst dicht – Ausnahme ist die Notbetreuung, sie findet weiterhin statt. Eine Schließung der kirchlich getragenen Einrichtungen befindet sich am Sonntag in Abstimmung. Die Eltern werden von ihrer jeweiligen Kita informiert.

"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Den Ausschlag habe letztlich der Nachweis der südafrikanischen Virus-Variante gegeben. "Deren Ausbreitung wollen wir unbedingt hemmen", begründet sie. "Wenn wir Ansteckungen über die Kita vermeiden wollen, bringt es nichts, wenn sich am Montag erstmal alle Kinder wieder treffen, um dann ab Dienstag wieder zu Hause zu bleiben und zum Beispiel Oma und Opa mit der neuen Variante anstecken", so die Überlegung der Verantwortlichen bei der Stadt Schramberg.

Die Notbetreuung für Kinder, deren Eltern bei der Arbeit unabkömmlich sind, gibt es weiterhin. Ansprechpartner dafür ist die jeweilige Kita. "Wir wissen: Die Herausforderung für Kinder und Eltern ist im Augenblick riesig und die Kräfte sind langsam, aber sicher erschöpft. Trotzdem bitten wir um Verständnis für diese Entscheidung, mit der wir verantwortungsbewusst handeln und Kinder und ihre Familien vor der neuen Variante schützen wollen", appelliert die Oberbürgermeisterin abschließend.

Eine weitere Entwicklung: Die gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte Schramberg und Aichhalden zum Thema Talstadtumfahrung am Dienstag, 27. April, soll aus Corona-Gründen virtuell abgehalten werden.