Welche Frau würde Heiligabend nicht gerne mit einer fremden Familie verbringen? (Symbolfoto) Foto: ©jill111/pixabay

Mann sucht über Facebook eine Fake-Freundin für Weihnachten. Bedingung: Sie sollte "gut lügen können".

Liebe, Affären, Sex - suchen und finden - diese Schlagworte bestimmen das Internet. Ein alleinstehender Akademiker mit Niveau? Viele Superlikes beim Swipen? Singles, die sich alle elf Minuten verlieben? Im Netz findet sich alles!

Eine "Suchanfrage" in Facebook lässt jedoch aufhören: "Suche Alibi Freundin für Weihnachten", steht auf "Spotted Horb und Gäu". Die Gesuchte soll zwischen 24 und 32 Jahre alt sein, an Heiligabend Zeit haben und bereit sein, die "Schwiegereltern" kennenzulernen. Außerdem sollte sie "gut lügen können" und sich "eine kreative, romantische Geschichte" über das Kennenlernen der gefakten Turteltäbuchen ausdenken. Weiter heißt es da: "Bezahlung erfolgt per Mama's köstlichem Weihnachtsessen und sicher auch Geschenken. Bei erfolgreicher Ausführung winkt Zweitbestellung für Silvester. Bewerbung und Details per PN."

Gesucht wird also eine Fake-Freundin. Ein Vorführ-Modell. Für die Gesellschaft lässt das nur einen Schluss zu: Wir haben bei den zwischenmenschlichen Beziehungen eine neue Ebene erreicht! Statt jemanden kennenzulernen heißt es jetzt: jemanden vorführen. Echte zwischenmenschliche Kontakte - sei es lediglich auf sexueller oder auch auf romantischer Ebene - sie gehören der Vergangenheit an.

Im Zeitalter von Instagram und Snapchat - also von virtueller Selbstdarstellung - geht es um das Bild, das man von sich präsentiert. Was ist da besser, als eine Freundin zu haben? Richtig: eine Freundin zu faken!

Und welche Frau würde Heiligabend nicht gerne mit einer völlig fremden Familie verbringen und sich von dieser für ihre Lügen verköstigen und beschenken lassen?

Info: "Spotted"-Seiten

Zum Einordnen: Auf "Spotted"-Seiten verfassen Nutzer eigentlich kurze Beschreibungen von Personen, die sie irgendwo getroffen, jedoch aber nicht angesprochen haben. Wer Hinweise hat oder sich wiedererkennt, schickt eine Nachricht an den Seitenbetreiber. Ziel ist es, dass nicht genutze Kennenlern-Chancen nachgeholt werden können.

"PN" bedeutet im Netz außerdem "Private Nachricht".