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Man spürt die Krise: Der Stuttgarter Autozulieferer Mahle rechnet für die nächsten Monate mit deutlich trüberen Geschäftsaussichten.

Stuttgart - Der Autozulieferer Mahle rechnet für die nächsten Monate mit deutlich trüberen Geschäftsaussichten. Es zeichne sich bereits ein spürbarer Rückgang bei der weltweiten Produktion von Autos und leichten Nutzfahrzeugen ab, sagte Unternehmenschef Heinz Junker am Montag in Stuttgart. Vor allem in Westeuropa und Südamerika seien länger anhaltende Einbrüche zu erwarten. „Wir sehen auch für 2013 keine Anzeichen für eine Belebung“, berichtete Junker.

Mahle gehört zu den größten deutschen Autozulieferern und macht knapp die Hälfte seines Geschäftes auf dem Heimatkontinent Europa und etwa 12 Prozent in Südamerika. Auf die Wachstumsregion Asien/Pazifik entfallen etwa 20 Prozent - das Ziel ist ein Drittel.

Einbrüche im gebeutelten Südeuropa

Der für seine Motorkolben bekannte Zulieferer steigerte seine Umsätze im ersten Halbjahr des laufenden Jahres auf 3,207 Milliarden Euro, was im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum 7,8 Prozent Steigerung sind. In Europa habe der Zuwachs bei 2,5 Prozent gelegen, wobei es im krisengeschüttelten Südeuropa teils Einbrüche im zweistelligen Prozentbereich gegeben habe.

Zum Gewinn machte das Unternehmen keine genauen Angaben. Junker sprach aber davon, dass das Ziel von 7 Prozent operativer Umsatzrendite - also die Marge vor Zinsen und Steuern - nicht verpasst worden sei. Das entspricht etwa 225 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr hält Mahle ein Plus bei den Erlösen von rund sechs Prozent für realistisch, was etwa 6,3 Milliarden Euro wären. Sorgen bereitet Mahle weiterhin die verzögerte Übernahme des Kühlerspezialisten Behr, gegen den wegen angeblicher Wettbewerbsverzerrung Ermittlungen laufen. Wann Behr bei Mahle voll integriert werden kann, stehe daher aktuell noch nicht fest. Mahle selbst sei aber von den Prüfungen der Wettbewerbshüter nicht betroffen.