Devin Sür von 1860 München ist einer der Trainingsgäste bei den Stuttgarter Kickers in dieser Woche. Foto: imago/Ulrich Wagner

Jeder bekommt in der Vorbereitung zunächst seine Chance, doch der Kader der Stuttgarter Kickers soll noch verkleinert werden, damit Platz für zwei, drei weitere Neuzugänge geschaffen wird. Welche Planspiele gibt es?

So viel steht fest: Es wird noch Bewegung kommen in den Kader der Stuttgarter Kickers. Priorität eins hat beim Fußball-Regionalligisten noch die Verpflichtung eines erfahrenen Innenverteidigers. Dieser soll die Rolle von Niklas Kolbe übernehmen, der gegen eine festgeschriebene Ablösesumme von rund 100 000 Euro zum Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm 1846 gewechselt ist. Im Idealfall soll der Nachfolger, wie der 27-Jährige, ein Linksfuß sein. Denn sowohl Paul Polauke (24) als auch die Neuzugänge Milan Petrovic (21/TSG 1899 Hoffenheim II) und Nyamekye Awortwie-Grant (23/TSG Balingen) haben als stärkeren Fuß den rechten. Einziger Linksfuß fürs Abwehrzentrum ist derzeit Nachwuchsmann Mario Borac (18).

 

Als neuen Abwehrchef haben die Blauen zwei, drei Kandidaten in der engeren Auswahl. Diese werden sich im Gegensatz zu zwei anderen Offensivspielern eher nicht im Probetraining vorstellen. In dieser Woche werden Devin Sür (20/TSV 1860 München) und Christian Schmidt (22/SSV Jahn Regensburg) in Degerloch erwartet. Sür durchlief von der U17 an das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Löwen und war davor in der Jugend beim FC-Astoria Walldorf am Ball. Schmidt spielte vor seiner Zeit in Regensburg im Nachwuchsbereich für den SV Sandhausen und davor für den VfB Stuttgart.

Um frische Impulse durch Neuzugänge bekommen zu können, ist klar, dass die Kickers zunächst ihren Kader verkleinern müssen. Am Ende sollen es 24, 25, maximal 26 Spieler sein, die um die Stammplätze kämpfen. Den bisher schon ausgeliehenen Ramon Castellucci (Vertrag bis 2026) und Malte Moos (Vertrag bis 2025) wurde bereits vor dem Trainingsauftakt mitgeteilt, dass sie auch in der am letzten Juli-Wochenende beginnenden neuen Saison keine Rolle spielen werden.

Bei Keeper Castellucci ist eine Verlängerung der Leihvereinbarung mit Oberligist FV Ravensburg nicht ausgeschlossen, bei Moos dagegen ist alles offen. Alle weiteren Spieler, die beim Start am 18. Juni dabei waren, sollen ihre Chance bekommen, sich zu beweisen. Unter einem neuen Trainer werden die Karten neu gemischt. Jede Trainingseinheit, jedes Testspiel sei wichtig, heißt es von Seiten der Verantwortlichen. Man lasse sich die nötige Zeit, endgültige Entscheidungen in aller Ruhe zu treffen. Die Wechselperiode endet am 31. August, doch zu diesem Zeitpunkt sind bereits fünf Regionalliga-Spieltage absolviert.

Es ist branchenüblich, dass hinter den Kulissen schon über mögliche Veränderungen konkret diskutiert und Wackelkandidaten ausfindig gemacht wurden, offiziell heißt es aber: Alle können und müssen sich beweisen. Also nicht nur Spieler wie die Offensivkräfte Niklas Antlitz, Loris Maier und auch Kevin Dicklhuber. Der bisherige Kapitän stand beim ersten Testspiel am vergangenen Sonntag beim Landesliga-Aufsteiger TSV Bernhausen (12:2) zwar in der Anfangsformation, trug aber nicht die Spielführerbinde. Dies tat Keeper Felix Dornebusch, nach der Pause dann Nico Blank. Was kein Hinweis auf eine Veränderung in irgendeine Richtung sei. Die Kapitänsfrage sei offen. Wie es auch ganz allgemein auf die eine oder andere Personalie zutrifft.