Massimo Morales: Immer schön locker bleiben Foto: Pressefoto Baumann

Wenn die Konkurrenz mitspielt, könnten die Blauen mit einem Sieg bereits einen Spieltag vor Schluss den Klassenverbleib sichern.

Stuttgart - Massimo Morales lacht viel und herzhaft. Das ändert nichts daran, dass er höchste Konzentration fordert, wenn es um Fußball geht. Also kommt es für den Trainer des Drittligisten Stuttgarter Kickers am Donnerstagmittag auch nicht in Frage, das Pressegespräch auf der Terrasse des Clubheims über die Bühne gehen zu lassen. „Wir gehen rein“, bestimmt der Italiener. Jegliche Ablenkung vor dem letzten Heimspiel an diesem Samstag (13.30 Uhr/Gazistadion) gegen den Chemnitzer FC ist fehl am Platz.

Wenn die Konkurrenz mitspielt, könnten die Blauen mit einem Sieg bereits einen Spieltag vor Schluss den Klassenverbleib sichern. Doch Morales interessiert das nicht: „Wir brauchen drei Punkte, so oder so“, sagt er. Die jüngsten Leistungen und zehn Punkte aus vier Spielen machen ihn optimistisch: „Beim 1:0 in Münster haben wir unsere Qualität wunderbar umgesetzt.“ Was ihn besonders freut: „In Sachen Taktik steigern wir uns von Spiel zu Spiel.“

Nach einem Sieg gibt’s eine Partypizza

Es ist eine Mischung aus Lockerheit und absoluter Fokussierung mit der Morales die Mannschaft auf der Zielgeraden einschwört. Auch vor Heimspielen wird neuerdings im Hotel übernachtet. Die Zimmerkollegen werden nicht mehr bestimmt, unter Morales dürfen die Spieler selbst wählen. Nach Siegen gibt es für die Mannschaft zur Belohnung nun regelmäßig eine Partypizza.

Mit diesen kleinen Annehmlichkeiten fördert die Coach eine gewisse Wohlfühlatmosphäre. Unabhängig davon fordert er eiserne Disziplin. Wer im Training nicht optimal mitzieht, spielt nicht. Auf Namen wird dabei keine Rücksicht genommen. Zuletzt traf es Jerome Gondorf. Der Mittelfeldspieler brummte in Münster überraschend auf der Bank. „Ich habe danach ein Gespräch mit ihm geführt. Er weiß jetzt, dass Leistung im Training zählt. Diese Woche hat er sich für die Anfangsformation empfohlen“, sagt Morales. Aber auch Nicolai Groß habe sich gut präsentiert, und Marcos Alvarez steht nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung. Im Gegensatz zu den gelbgesperrten Fabio Leutenecker und Kai Bastian Evers.

Morales möchte bei den Kickers bleiben

Die genaue Aufstellung gibt es grundsätzlich erst eineinhalb Stunden vor Spielbeginn. „Keiner im 18er Kader weiß, ob er spielt. Dadurch hält der Coach die Spannung hoch, und die Ergebnisse geben ihm recht“, sagt Abwehrchef Julian Leist.

Dass der Coach den Blauen wieder Leben eingehaucht hat, bleibt auch anderen Vereinen nicht verborgen. Dass jetzt Anrufe kommen sei normal, meint Morales. Doch er würde gerne über die Saison hinaus bei den Kickers bleiben. „Ich weiß die Ruhe im Verein zu schätzen“, sagt er.

Gegen Chemnitz aber soll es lautstarke Unterstützung von den Rängen geben. Zusätzlich zu den 1200 Dauerkarten wurden 1100 Tickets abgesetzt. Die Tageskasse öffnet am Samstag um 12.15 Uhr. Die ersten 300 Käufer erhalten einen Gutschein für ein Bier.