Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass Kevin Dicklhuber noch in der Winterpause die Stuttgarter Kickers verlässt und sich Regionalligarivale 1. Göppinger SV anschließen wird. Das sind die Hintergründe.
Am 13. Januar starten einige Fußball-Regionalligisten mit der Vorbereitung auf die restliche Saison. Auch die Stuttgarter Kickers und der 1. Göppinger SV legen an diesem Montag los. Was den Zeitpunkt für den Trainings-Aufgalopp nach der Winterpause betrifft, ist für Kevin Dicklhuber also alles klar. Nur bei welchem der beiden Vereine der Offensivmann der Blauen loslegt, ist noch nicht sicher.
Doch die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass der ehemalige Kickers-Kapitän zu seinem Ex-Verein nach Göppingen zurückkehren wird. Nach Informationen unserer Redaktion ist er sich mit den Blauen über eine Auflösung des am Saisonende auslaufenden Vertrags einig. Es geht offenbar nur noch um die letzten Details, wie die Göppinger den geplanten Kontrakt über eineinhalb Jahre finanzieren.
Im März 36 Jahre alt
Dicklhuber wird zwar am 6. März 36 Jahre alt, ist aber körperlich immer noch top in Form. Was nichts daran ändert, dass er seit dieser Saison unter dem neuen Kickers-Coach Marco Wildersinn keine große Rolle mehr spielt. In 20 Regionalligaspielen stand er nur dreimal in der Anfangsformation, viermal reichte es nicht einmal für den Sprung in den Kader.
Das war lange Zeit völlig anders: Seit er sich nach fünf Jahren als Führungsspieler und Leistungsträger beim 1. Göppinger SV 2021 zum zweiten Mal in seiner Karriere (nach 2012 bis 2014) für die Kickers entschieden hatte, war er bis zum Ende der vergangenen Runde immer unumstrittener Stammspieler.
Lange Zeit Torgarant
Der Verein hat ihm die schönste Zeit seiner Karriere ermöglicht. Aber auch der gebürtige Albstädter hat dem Verein viel gegeben. Vor allem viele Treffer. Er war Torgarant mit 20 Treffern (2021/22), 26 Treffern (2022/23) und 13 Treffern in der vergangenen Saison 2023/24, in der ihn der damalige Trainer Mustafa Ünal auch zum Kapitän beförderte. Die Binde war er im Sommer los, den Stammplatz auch.
Vorteile für alle Seiten
Ein Wechsel nach Göppingen bringt für alle Seiten Vorteile. Für die Kickers hätte ein teurer Spieler, der nicht zum Einsatz kommt und am Saisonende ohnehin weg wäre, keinen Mehrwert. Der 1. GSV bekommt einen Ausnahmespieler, der zwar auch innerhalb einer Mannschaft polarisiert, aber mit seiner individuellen Klasse im Kampf gegen den Abstieg zur entscheidenden Waffe werden kann.
Und Dicklhuber selbst kann ganz nah an seinem Wohnort Ottenbach in der gleichen Spielklasse am Ball sein. Zudem lässt sich das Engagement beim Team von Trainer Gianni Coveli mit der Tätigkeit bei seinem Arbeitgeber EWS in Uhingen vereinbaren. Dort wird der gelernte Gerüstbauer vom 1. Juli an wieder an einer CNC-Maschine tätig sein, das Arbeitsverhältnis ruhte seit dem Regionalliga-Aufstieg mit den Blauen.