Die Stuttgarter Kickers dominieren auch beim 1. Göppinger SV, lassen den Ball passabel laufen, doch in Strafraumnähe fehlt beim 0:0 die nötige Präzision und Zielstrebigkeit. Am Dienstag geht es bereits im WFV-Pokal weiter.
Den Spruch des Abends lieferte Gianni Coveli. Angesprochen auf die professionelle Vorbereitung der Stuttgarter Kickers am Spieltag, sagte der Trainer des 1. Göppinger SV mit einem Augenzwinkern: „Wir haben auch angeschwitzt – allerdings im Büro, weil es so warm war.“
GSV mit Kampf und Leidenschaft
Natürlich herrschen bei den Kickers andere Rahmenbedingungen als beim Aufsteiger. Doch in den 90 Minuten auf dem Platz lässt sich das in einem Spiel durchaus einmal kompensieren. Und das taten die Göppinger beim 0:0 vor der stimmungsvollen Kulisse von 4000 Zuschauern im Stadion an der Hohenstaufenstraße – mit viel Kampf, noch mehr Leidenschaft und einer stabilen, gut organisierten Defensive. „In solch einem Spiel muss man sich erst einmal behaupten, auch Göppingen hat Spieler mit Qualität, die schon bei anderen guten Vereinen gespielt haben“, sagte Kickers-Coach Marco Wildersinn.
Am Samstag arbeitete er mit seinem Team das heiß umkämpfte württembergische Derby auf. Am Sonntag begann die Vorbereitung auf das WFV-Pokal-Achtelfinalspiel am Dienstag (19 Uhr/Gazi-Stadion) gegen Regionalligakonkurrent SGV Freiberg. Wo das Kernproblem bei den Kickers liegt, das steht nach acht – wenngleich immer noch ungeschlagenen – Pflichtspielen fest.
Probleme mit der Präzision
Die Mannschaft kombiniert mit ihrem Ballbesitzfußball zwar in vielen Phasen passabel, lässt den Ball gut laufen, doch im letzten Drittel fehlt es an einigen Dingen: An Ruhe, Präzision, Abgeklärtheit, Konsequenz, Entschlossenheit, Effizienz, Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft. Vielleicht auch an der Gier, das Spielglück und den Torerfolg zu erzwingen. „Wir betreiben einen Riesenaufwand, belohnen uns aber viel zu wenig. Das ist extrem ärgerlich“, sagte Angreifer David Braig. „Eine gewisse Leichtigkeit würde uns in den entscheidenden Situationen gut tun“, ergänzte Wilderinn. Was er damit meint: Statt immer den Kopf einzuschalten, auch mal intuitiv zu handeln.
Nach wie vor gibt es in den Punktspielen bisher noch kein Mittelstürmer-Tor zu vermelden. Auch der zum zweiten Mal eingewechselte Neuzugang Meris Skenderovic konnte daran noch nichts ändern. Sehr gut möglich, dass er, und ein paar andere auch, im WFV-Pokalmatch am Dienstag von Beginn an ran dürfen. „Es wird Veränderungen geben, wie viele das sein werden, hängt auch davon ab, wie sich die Jungs fühlen. Klar ist, dass einige in die erste Elf drängen“, sagte Wildersinn – und stellte mit einem Augenzwinkern in Göppingen noch klar, am Spieltagsablauf auch im Pokal nichts zu ändern: „Wir werden wieder anschwitzen und gemeinsam essen.“
Termine
Pflichtspiele
Stuttgarter Kickers – Eintracht Frankfurt II 2:1, FC Esslingen – Kickers (0:5/WFV-Pokal, 2. Runde), FC 08 Homburg – Kickers 1:1, Kickers – FC 08 Villingen 1:0, FC Normannia Gmünd – Kickers 1:3 n. V., FC Gießen – Kickers 2:2, Kickers – FC-Astoria Walldorf 1:0, 1. Göppinger SV – Kickers 0:0, Kickers – SGV Freiberg (3. September, 19 Uhr/WFV-Pokal-Achtelfinale), Kickers – TSV Steinbach Haiger (7. September, 14 Uhr), Kickers Offenbach – Kickers (13. September, 19 Uhr), Kickers – FSV Frankfurt (21. September, 14 Uhr), SGV Freiberg – Kickers (28. September, 14 Uhr). (jüf)