Umjubelter Torschütze: Christian Mauersberger trifft gegen Hoffenheim zum 1:0. In unserer Bildergalerie blicken wir auf das Spiel zurück Foto: Baumann

Nach drei Spielen ohne Sieg haben die Stuttgarter Kickers den Kontakt zur Tabellenspitze in der Fußball-Regionalliga wieder hergestellt. Gegen die TSG Hoffenheim II gelingt ein verdienter 1:0-Erfolg.

Die Stuttgarter Kickers sind zurück in der Spur. Gegen die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim zitterten sich die Kickers nach dem Auslassen zahlreicher Torchancen am Ende zu einem unnötig mühsamen, aber verdienten 1:0 (1:0)-Erfolg. „Manchmal macht man in so einem Spiel fünf Dinger, manchmal auch nicht. Heute zählt allein der Erfolg, dafür haben wir sehr viel investiert“, sagte Trainer Mustafa Ünal, der seiner Mannschaft ein „großes Kompliment“ aussprach.

 

Nach drei Spielen ohne Sieg, zwei davon ohne eigenen Torerfolg, standen die Blauen zum ersten Mal seit dem Aufstieg unter Zugzwang, um oben dran zu bleiben. Gegen die Zweitvertretung des Bundesligisten nahm Ünal zwei Änderungen gegenüber dem 0:1 bei Eintracht Frankfurt II vor. Loris Maier und Luigi Campagna rückten für Niklas Antlitz und David Braig ins Team. Braig hatte sich in Frankfurt einen Muskelfaserriss zugezogen und wird den Blauen einige Wochen fehlen.

Doch auch ohne Braig legten die Kickers vor 3980 Fans munter los. Und profitierten früh von einem Patzer des Gegners. Hoffenheims Torhüter Nahuel Noll irrte weit vor seinem Kasten umher. Christian Mauersberger hatte das Näschen, zog aus 25 Metern ab und überwand den TSG-Keeper mit einem perfekten Lupfer zum 1:0 (8.). Es war das vierte Saisontor des 28-Jährigen, der sich zum auffälligsten Akteur der ersten 45 Minuten aufschwang, und das nicht nur auf Grund seiner blondierten Haare. Mauersberger war an den meisten Offensivaktionen der Kickers beteiligt, die an diesem Nachmittag schwer auszurechnen waren. Über Links, über Rechts, durch die Mitte – Ünal hat mit den Blauen ein flexibles Angriffsspiel einstudiert, das auch gehobenen Regionalliga-Ansprüchen genügt. „Wir hatten uns heute viel vorgenommen“, sagte der Schütze des goldenen Tores. „Wir waren aggressiv, bissig und hatten ein klares Chancenplus.“

Kickers verpassen mehrfach die Vorentscheidung

Gegen die ambitionierten Kraichgauer waren die Kickers unter den Augen von Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel und Kickers-Legende Markus „Toni“ Sailer die spielerisch bessere und körperlich robustere Mannschaft. Allein, sie verpassten es, auf dem vom American Football malträtierten Rasen ihre zahlreichen Chancen besser zu nutzen. Von den Gästen kam lange Zeit wenig. Wenn, war meist die aufmerksame Innenverteidigung um Niklas Kolbe zur Stelle.

Nach dem Wechsel dasselbe Bild. Die Kickers besser, aber oft zu umständlich vor dem Tor. Allein Mauersberger vergab mehrfach die Chance zur Vorentscheidung. Die Partie wurde hektischer, die wenigen Fehler der Ünal-Elf wären fast bestraft worden. Wie in der 68. Minute, als der so zuverlässige Kolbe Hoffenheim mit einem Querpass fast zum Ausgleich einlud. Drei Minuten später vergab Marcel Schmidts nach toller Vorarbeit von Kevin Dicklhuber freistehend das 2:0. Wiederum eine Minute später parierte Torhüter Felix Dornebusch mit einem Reflex aus kurzer Distanz.

Kommenden Samstag geht es zum Spitzenspiel nach Fulda

Es war also einiges geboten bei der Partie im Gazi-Stadion. An deren Ende eine nicklige Schlussphase stand, in der die Gastgeber ihre kämpferischen Qualitäten unter Beweis stellten und den wichtigen Heimsieg über die Zeit brachten. „Ein intensives Spiel“, befand auch Kickers-Sportchef Marc Stein. „Über 90 Minuten waren wir präsenter als der Gegner.“ Tugenden, die auch am kommenden Samstag (14 Uhr) wieder gefragt sind. Dann geht es für die Degerlocher zur SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Zum Spitzenspiel Dritter gegen Zweiter.