Trainer Mustafa Ünal und Denis Zagaria (re.) beglückwünschen Markus Obernosterer zu seinem Tor zum 1:0. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Die Stuttgarter Kickers müssen in der Fußball-Oberliga nach einer 3:0-Führung gegen den FC Nöttingen noch um den 3:2-Sieg zittern. Am Ende kommt viel Unruhe auf.

Stuttart - Als Kevin Dicklhuber in der 54. Minute mit seinem sechsten Saisontor das 3:0 für den Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers gegen den FC Nöttingen erzielt hatte, deutet nichts darauf hin, dass noch einmal Spannung und Hektik im Gazi-Stadion aufkommen würde. Doch zwei schnelle Tore für Nöttingen durch Ex-Kickers-Spieler Niko Dobros (71. und 73./direkt verwandelte Ecke) änderten das schnell. Am Ende retteten die Blauen den 3:2-Sieg über die Zeit, feierten den fünften dreifachen Punktgewinn in Serie – und Trainer Mustafa Ünal atmete erleichtert durch: „Ich bin auch mit dem 3:2 zufrieden, auch wenn mit dem 3:0 eigentlich der Deckel schon drauf war.“

Warum die Blauen noch einmal ins Schwimmen kamen? Für Ünal waren die fünf verwarnten Spieler dafür entscheidend: „Wir konnten nicht mehr zupacken, nicht mehr so richtig in die Zweikämpfe gehen, gefühlt hatte jeder unserer Spieler Gelb. Zudem machen zwei so schnelle Tore des Gegners etwas mit einer Mannschaft, wenn es dann plötzlich nur noch 3:2 steht.“ Den verwarnten Luigi Campagna hatte Ünal beim Stand von 3:0 vorsichtshalber vom Platz geholt – mit dem Mittelfeldstrategen verlor das Ensemble der Blauen an Stabilität.

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Nach einer schwachen ersten Viertelstunde hatten die Blauen das Kommando übernommen, kombinierten sich gut bis ins letzte Drittel vor und glänzten durch Effizienz. Markus Obernosterer (27./siebtes Saisontor) und der Ex-Nöttinger Niklas Kolbe (45./per Kopf nach einer Campagna-Ecke) trafen vor der Pause, mit Dicklhubers Treffer (nach Campagna-Freistoß) schien es nur noch um die Höhe des Sieges zu gehen. Doch es wurde noch einmal hektisch, umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Jochen Rottner (Ludwigsburg) trugen ihren Teil dazu bei. „Mit unseren kämpferischen Tugenden brachten wir den Sieg über die Zeit, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch, wenn es nicht so läuft, zusammenstehen kann“, sagte Ünal. Der 38-Jährige hatte nach dem Spiel nach einem „Austausch“ mit dem Schiedsrichter noch auf dem Spielfeld die Rote Karte gesehen, zudem flog von der Haupttribüne ein Bierbecher in Richtung Unparteiischer. Der Spielertunnel musste ausgefahren werden. Dann herrschte Ruhe.

Weiter geht es für die Kickers zunächst am Montag mit der Mitgliederversammlung, am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) dann auf dem Spielfeld beim SV Oberachern.

Aufstellung Kickers

Castellucci – Moos, Kolbe, Zagaria, Kammerbauer – Riehle (67. Riedinger), Reisig, Campagna (57. Braig), Blank – Obernosterer (90. Polauke), Dicklhuber.

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