Der Umbau des Gazi-Stadions wurde 2022 beschlossen, das Projekt ist finanziert. Vor allem bei den Fans der Stuttgarter Kickers taucht immer wieder die Frage nach dem Baubeginn auf.
Am kommenden Samstag (14 Uhr) empfangen die Stuttgarter Kickers den Bahlinger SC. Und rund um dieses sportlich wichtige Regionalliga-Heimspiel wird bei einigen Besuchern wieder die Frage auftauchen: Wann startet der bereits 2022 beschlossene Umbau der Gegengerade im Gazi-Stadion auf der Waldau?
Die Verantwortlichen der Blauen rechnen mit Herbst 2026. Und auch Daniela Klein, die Leiterin des Amts für Sport und Bewegung, geht auf Nachfrage unserer Redaktion von diesem Termin aus: „Ein Baubeginn im Herbst 2026 bleibt realistisch, ist aber im Moment noch nicht ganz sicher.“ Die Einschränkung liegt an bürokratischen Hürden. Das Gesamtprojekt ist zwar finanziert, doch das Genehmigungsverfahrens noch nicht abgeschlossen. Danach folgt der Bauantrag und die für den Baubeginn relevante Antragsbearbeitungszeit.
Beschluss 2022
Zur Erinnerung: Bereits 2022 hat der Stuttgarter Gemeinderat den Umbau und damit die Modernisierung der Gegengerade beschlossen. Neben den Anforderungen der Kickers wurden auch die Bedürfnisse der Stuttgarter Footballteams Surge und ASC Scorpions berücksichtigt.
Die auf Studien beruhende Grobkostenschätzung für das Projekt konnte aufgrund der Inflationsrate und den gestiegenen Energie- und Baukostenpreise nicht eingehalten werden. Man werde aber eine Größenordnung von 20 Millionen Euro keinesfalls überschreiten, heißt es aus dem Amt für Sport und Bewegung. Bei der Priorisierung der diversen Projekte in der Landeshauptstadt standen nach Informationen unserer Redaktion die Maßnahmen rund um das Gazi-Stadion nicht zur Diskussion. Zu weit fortgeschritten und auch zu wichtig sei das Projekt.
Einsparungen vorgenommen
Zudem wurden im Vergleich zur ursprünglichen Planung einige Einsparungen vorgenommen. So gibt es statt zwei Aufzügen nur einen. Desweiteren wird von einer Holz- auf eine Stahlbeton-Bauweise umgestellt, wobei das Dach wie vorgesehen aus Holz bleibt. Verzichtet wird – zumindest zunächst – auf die Möglichkeit, den Stehplatzbereich in Sitzplätze umzubauen, zum Beispiel für Football-Spiele oder das Weihnachtssingen.
Wie berichtet, kann der Abbruch der alten Gegentribüne nicht im Frühjahr, sondern nur zwischen November und Februar erfolgen. Grund ist die Nähe zum Wald, so die Information des Hochbauamts an die Kickers-Verantwortlichen. Tiere, etwa brütende Vögel, würden dort im Frühjahr durch Lärm und Staubentwicklung zu sehr gestört werden. Klar ist: Während der insgesamt rund zehnmonatigen Umbauphase kann der Spielbetrieb aufrechterhalten werden, das maximale Fassungsvermögen beträgt während dieser Phase aber nur rund 6000 Zuschauer.
Die neue Gegengerade wird bei Fertigstellung 6000 Besuchern Platz bieten. Davon sind es 1000 Sitzplätze, die oberhalb der Stehränge angeordnet werden.
Der Entwurf sieht vor, dass vor der neuen Gegentribüne kein Zaun mehr vorhanden ist. Als Abgrenzung zum Spielfeld dient eine Erhöhung, wie dies auf der Haupttribüne bereits der Fall ist. Der Abstand zur Seitenlinie wird nach dem Neubau statt bisher 2,50 Meter sechs Meter betragen.