Es könnten 22 Millionen Euro Zinsen ausbleiben, welche die mit Eigenkapital und stillen Einlagen bei der Landesbank Baden-Württemberg engagierte Stadt bisher erwartete. Foto: Leif Piechowski

Die Stadt Stuttgart stellt sich schlechter. Das Jobticket und die Rasenheizung im Gazistadion will man trotzdem haben.

Die Stadt Stuttgart stellt sich schlechter. Das Jobticket und die Rasenheizung im Gazistadion will man trotzdem haben.

Stuttgart - Die Haushaltsberatungen im Stuttgarter Rathaus haben sich zugespitzt. Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) forderte in einer Brandrede hinter verschlossenen Türen von den Fraktionen nicht nur finanzielles Maßhalten, sondern bereitete sie auf Mindereinnahmen vor: Es könnten 22 Millionen Euro Zinsen ausbleiben, welche die mit Eigenkapital und stillen Einlagen bei der Landesbank Baden-Württemberg engagierte Stadt bisher erwartete. Föll bezog sich auf Meldungen, wonach sich die wirtschaftliche Lage der LBBW im dritten Quartal etwas verschlechterte.

Die Fraktionen, heißt es, hätten das ein Stück weit für das übliche Ritual des Kämmerers gehalten. Sie warfen Föll aber auch vor, 19 Tage gebraucht zu haben, um ihnen über die LBBW zu berichten. Dabei sei man vergangenen Mittwoch mit OB Fritz Kuhn (Grüne) zusammengesessen, um die Haushaltslage zu beraten. Schon damals gab es mehr Zusatzwünsche, als die Verwaltung für finanzierbar hielt.

In Zweiter Lesung zeigte sich auch, dass es für das vom OB vorgeschlagene attraktive Jobticket für Mitarbeiter bei der Etatverabschiedung am 20. Dezember eine Mehrheit geben dürfte. Neben den Grünen und der SPD erwärmt sich nun auch die FDP dafür. Beschlossen wurde – vorbehaltlich der Dritten Lesung – auch der Ausbau des Gazistadions samt Rasenheizung.