Am 25. Mai bewirbt sie sich nicht mehr um einen Sitz im Stuttgarter Gemeinderat. Thekla Walker will als Landesvorsitzende der Grünen mit ganzer Kraft für ein gutes Ergebnis bei der Landtagswahl 2016 kämpfen.
Stuttgart - Bei der wichtigsten Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat zeichnet sich ein immer größerer personeller Wechsel ab. Am Donnerstag bestätigte auf Anfrage auch Grünen-Stadträtin Thekla Walker, dass sie nicht mehr zur Gemeinderatswahl am 25. Mai antreten wird. Damit werden auf der Liste der Grünen mit 60 Kandidatennamen, die am 2. Februar von der Kreismitgliederversammlung beschlossen werden soll, mindestens vier der 16 amtierenden Stadträte und Stadträtinnen fehlen. Denn vor Thekla Walker hatten schon drei andere ihren Verzicht erklärt: Michael Kienzle, Peter Svejda und zuletzt auch Tabea Schilling. Außerdem wird auch Niombo Lomba als Aussteigerin gehandelt.
Thekla Walker (44) braucht nach eigener Auskunft ihre „ganze Kraft“ für ihre Aufgaben im Landesvorstand der Grünen. Erst im November war sie von der Basis mit 88 Prozent als Landesvorsitzende für zwei weitere Jahre bestätigt worden. Jetzt will sie sich mit Vehemenz dafür einsetzen, dass die Grünen nicht nur in den Groß- und Universitätsstädten reüssieren, sondern sie will auch in ländlichen Gebieten verstärkt gegen die dortige Dominanz der CDU ankämpfen. „Wir wollen zeigen, dass wir auch eine Partei für den ländlichen Raum sind“, sagte Walker. Dabei hat sie nicht nur die Wahlen zu den Gemeinderäten, dem Stuttgarter Regionalparlament und dem Europaparlament im Blick. Bereits jetzt gehe es um die Landtagswahl 2016, die für die Grünen eine große Herausforderung bedeute. „Ich werde in nächster Zeit viel im Land unterwegs sein“, sagte Walker. Das Amt des Stadtrats sei in Stuttgart aber ein zeitlich wie inhaltlich anspruchsvolles Ehrenamt. Daher bewerbe sie sich nicht wieder für den Gemeinderat, in den sie 2009 erstmals gewählt worden war. Dieser Schritt sei ihr schwergefallen, weil die Arbeit im Rathaus ihr Freude bereitete.
Die Grünen haben im Stuttgarter Gemeinderat derzeit 16 von insgesamt 60 Mandaten und sind die stärkste Fraktion vor der CDU mit 15 Sitzen.