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Der Winter hat den Verkehr in und um Stuttgart auch am Dienstag gehörig aus der Bahn geworfen. Der Blechschaden summiert sich auf mehrere Zehntausend Euro.

Stuttgart - Der Winter hat den Verkehr in und um Stuttgart auch am Dienstag gehörig aus der Bahn geworfen. Der Blechschaden summiert sich auf mehrere Zehntausend Euro. Nicht nur Autofahrer und Fußgänger waren betroffen - auch der Bahnverkehr wurde lahmgelegt.

Irgendwie hatte sich der tschechische Lastzugfahrer in Zuffenhausen heillos verirrt. In der Langobardenstraße fand er am Dienstag um 9 Uhr dann aber zur Ludwigsburger Straße, in die er nach rechts abbiegen wollte. Doch unter der Schneedecke sehen alle Straßen irgendwie gleich aus. Deshalb setzte der 47-Jährige das Abbiegemanöver viel zu großzügig an - und steckte plötzlich fest. Unter dem Schnee versteckte sich das Gleisbett der Stadtbahn. Für den Lkw und die Linien U5 und U15 ging an dieser Stelle für Stunden nichts mehr - die Bergung zog sich bis 12.30 Uhr hin.

Nicht zum ersten Mal sind schneebedeckte Straßen in der Landeshauptstadt den Lkw-Fahrern zum Verhängnis geworden. Bereits am Samstag hatte ein Lkw-Fahrer in der Neckarstraße im Stuttgarter Osten das Gleisbett mit der Straße verwechselt. Die Folgen: Ein blockierter Bahnverkehr und 40.000 Euro Schaden. Der Unfall am Dienstag in Zuffenhausen verursachte einen Schaden von 50.000 Euro.

Allerdings ist es nicht immer der eingeschränkte Räumdienst, der Verkehrsteilnehmer in die Winterfalle lockt. Manchmal ist es auch das Streufahrzeug selbst. Am Montagabend geriet ein 46-jähriger Mercedes-Fahrer am Autobahnkreuz Stuttgart in die Gischt eines Räumdienstes. Er verlor den Überblick und blieb an der Schaufel des Räumfahrzeugs hängen.

Im Landkreis Ludwigsburg gab es nach neuen Schneefällen Unfälle mit 80000 Euro Schaden. Am Rande der Verzweiflung sind offenbar auch die Müllmänner der Abfallverwertungsgesellschaft, die im Kreis mit dem Leeren der Abfallbehälter nicht mehr nachkommen. "Teilweise werden wir beschimpft", so Britta Müllner vom Service-Center. Dabei gingen täglich 80 Mitarbeiter an die Belastungsgrenze, wenn 1100-Liter-Behälter über hoch angehäufte Schneeränder gehievt werden müssten.

Dabei ist es schon zu Fuß gefährlich genug. In Esslingen kamen auf einem Verbindungsweg nahe der Karmeliterpassage gleich mehrere Passanten zu Fall. Eine 58-Jährige erlitt am Montagnachmittag eine Unterschenkelfraktur. Noch während Rettungssanitäter die Verletzte versorgten, stürzten ihnen weitere Passanten vor die Füße. Die Polizei sperrte den Weg ab.

Sicherer saßen die Fahrgäste in der S-Bahn - und manchmal auch fest: Am Dienstagmorgen war beim Bahnhof Bad Cannstatt eine Weiche blockiert. Auf drei S-Bahn-Linien ging zeitweise nichts mehr.