Am Tag der Bundeswehr in Stetten waren Kinder mit Waffen in der Hand fotografiert worden. Foto: Grimm

Betroffene Familie und Kriegsgegner einigen sich vor Gericht: Vier Bilder dürfen nicht veröffentlicht werden.

Stuttgart/Stetten a.k.M. - Im Streit um veröffentlichte Bilder von Kindern an Waffen bei einem Bundeswehrtag haben sich Kriegsgegner und eine betroffene Familie vor Gericht geeinigt.
Das Verfahren endete am Dienstag mit einem Vergleich, wie ein Sprecher des Stuttgarter Landgerichts sagte. Die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) verpflichtete sich, vier Bilder der Kinder nicht mehr zu veröffentlichen. Die Familie verzichtete auf mögliche Schadenerstatzansprüche.

Beim Bundeswehrtag in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) hatten die Kriegsgegner im Juni 2016 fotografiert, wie Kinder mit Waffen hantierten und die Bilder ins Internet gestellt. Eine Familie wehrte sich, worauf der Verband die Bilder verpixelte und im August löschte.

Der Landesgeschäftsführer der DFG-VK, Roland Blach, sieht keine grundsätzliche Bedeutung in der Einigung. "Solange Kinder bei der Bundeswehr an Waffen kommen, würden wir unter der Wahrung der Persönlichkeitsrechte, etwa durch Verpixelung, wieder solche Bilder veröffentlichten", sagte er am Dienstag. Die Weitergabe von Waffen an Kindern ist Soldaten verboten.

Das Bundesverteidigungsministerium hat nach dem Vorfall im Juni entschieden, dass es am "Tag der Bundeswehr" keine Waffen zum Anfassen mehr geben soll.