Leni Breymaier zieht sich zurück. Foto: dpa

Mitgliederbefragung bringt keine Klarheit. Leni Breymaier macht Weg für Lars Castellucci frei. Chaos ist perfekt.

Stuttgart - SPD-Landeschefin Leni Breymaier will nicht wieder für die Parteispitze kandidieren. Sie begründete ihre Entscheidung am Dienstag in Stuttgart mit dem absehbar knappen Ausgang des SPD-Mitgliedervotums über den künftigen Parteivorstand. Damit überlässt sie ihrem Herausforderer Lars Castellucci das Feld.

Das Ergebnis der Mitgliederbefragung solle am späten Nachmittag bekanntgegeben werden, sagte Breymaier. Klar sei für sie aber, dass die Partei zerrissen sei. "Ich glaube, dass das Konsequenzen verlangt." Sie habe Castellucci vorgeschlagen, einen dritten Kandidaten zur Wahl zum Vorsitz auf dem Parteitag vorzuschlagen. Wer dies sein könnte, ließ Breymaier zunächst offen.

Offiziell gewählt wird der Vorstand beim Parteitag am Samstag in Sindelfingen. Das Ergebnis der Mitgliederbefragung ist nicht bindend - theoretisch können sich weitere Bewerber auch noch während des Parteitags melden. Der Landesvorstand hat sich ursprünglich darauf geeinigt, den Gewinner der Mitgliederbefragung für den Chefsessel vorzuschlagen. Die SPD hat im Südwesten rund 36.000 Mitglieder.

Breymaier führt die Partei seit 2016. An ihr und Generalsekretärin Luisa Boos gab es große Kritik, da die Parteiführung es nicht geschafft hat, für die SPD wieder mehr Zustimmung in der Bevölkerung zu erreichen. In einer Umfrage vom September bekam die SPD nur 11 Prozent.