Eine neue Studie des Energiekonzerns Eon zeigt: Nur in einem Bundesland haben prozentual mehr Menschen ein E-Bike als in Baden-Württemberg. Wie es außerdem in Stuttgart und der Region aussieht.
Eigentlich ist Baden-Württemberg in Deutschland als das Auto-Bundesland bekannt. Doch eine neue repräsentative Studie des Energiekonzerns Eon zeigt, dass die Einwohner nicht nur gerne Autofahren, sondern auch E-Bike.
Für die Erhebung hat das Meinungsforschungsunternehmen Civey von Mitte Mai bis Anfang Juni 30.000 Erwachsene in Deutschland online befragt. Das Ergebnis: Nur in Niedersachsen haben prozentual mehr Menschen ein E-Bike als in Baden-Württemberg. Während in Niedersachsen fast jeder Dritte ein E-Bike sein Eigentum nennt, besitzt in Baden-Württemberg mehr als jeder Vierte ein elektrisch unterstütztes Fahrrad. Den letzten Platz im Ländervergleich belegt Berlin. Hier hat nur rund jeder Zehnte ein E-Bike.
Immer mehr Menschen in Baden-Württemberg haben ein E-Bike
Der sogenannte Energieatlas zeigt auch, wie sich der Anteil der E-Bikes über die vergangenen Jahre verändert hat. Lag der bundesweite Wert 2021 noch bei 20,8 Prozent und 2023 bei 23,3 Prozent, hat mittlerweile fast jeder Vierte in Deutschland ein E-Bike. In Baden-Württemberg ist der Anteil der E-Bikes im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gestiegen – und zwar um 2,2 Prozent. Den größten prozentualen Zuwachs an E-Bikes verzeichnete im gleichen Zeitraum Niedersachsen mit mehr als fünf Prozent.
Dabei fahren längst nicht mehr nur Senioren und Rentner E-Bike, sondern auch immer mehr junge Erwachsene. Demnach besitzen 17,5 Prozent der 18- bis 29-Jährigen 2024 ein E-Bike, bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 19,3 Prozent und bei den 40- bis 49-Jährigen 24 Prozent.
Doch warum schaffen sich Menschen ein E-Bike an? Die am häufigsten genannten Gründe der Befragten sind die Förderung der sportlichen Aktivität sowie die geringere körperliche Anstrengung im Vergleich zum herkömmlichen Fahrrad. Doch auch die Klimafreundlichkeit spielt beim Kauf eines E-Bikes bei vielen Menschen eine Rolle. Denn im Vergleich zum Auto verursacht das E-Bike deutlich weniger Emissionen – besonders dann, wenn es mit Ökostrom geladen wird.
In Baden-Württemberg gilt das demnach für knapp 44 Prozent der elektrisch unterstützten Fahrräder. Vorreiter beim Laden mit Ökostrom ist das Saarland. Hier wird mehr als jedes zweite E-Bike mit Strom geladen, der zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien stammt. Schlusslicht ist Sachsen, wo dies nur auf 28 Prozent der E-Bikes zutrifft.
Stuttgart hat den niedrigsten E-Bike-Anteil in der Region
Die Studie zeigt außerdem, wie hoch der Anteil der E-Bikes in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland ist. Dabei zeigt sich, dass der Kreis Böblingen die E-Bike-Hochburg in der Region Stuttgart ist. Hier haben rund 30 Prozent ein E-Bike. Inwiefern dies damit zu tun hat, dass es im Kreis Böblingen den landesweit ersten Radschnellweg gibt, geht aus der Studie nicht hervor.
Auch im Kreis Esslingen und Ludwigsburg hat mehr als jeder Vierte ein E-Bike – anders als im Kreis Göppingen und im Rems-Murr-Kreis. Trotz der Kessellage ist der Anteil der E-Bikes in Stuttgart im regionalen Vergleich mit rund 22 Prozent am niedrigsten. Wenngleich der Trend stark nach oben zeigt. Seit 2020 hat sich die Zahl der E-Bike-Besitzer mehr als verdoppelt. Bis aus der Autostadt Stuttgart eine E-Bike-Stadt wird, ist es trotzdem noch ein weiter Weg.