Der Polizeibericht für Stuttgart und die Region hat 2014 einige Meldungen zum Schmunzeln parat gehabt. Zum Jahresende zeigen wir Ihnen hier die besten.
Stuttgart und Region - Ein jugendliches Geschwisterpaar, das bei einer nächtlichen Spritztour mit einem "geborgten" Auto rund 250 Kilometer zurücklegt, eine betrunkene Autofahrerin, die der Polizei ihre Hilfe bei der Aufnahme eines Unfalls anbietet, eine Frau, die der Polizei zunächst Kratzer an ihrem Auto meldet und später merkt, dass es Design-Linien sind - das sind nur drei von vielen kuriosen Meldungen, die der Polizeibericht für Stuttgart und die Region in diesem Jahr zu bieten hatte.
Hier präsentieren wir Ihnen im Jahresrückblick eine Auswahl.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem Januar
Frau verfährt sich: In der Nacht zum 20. Januar hatte sich eine Autofahrerin bei Spiegelberg (Rems-Murr-Kreis) in einem Waldstück verfahren und musste sich von der Polizei helfen lassen. Die ortsunkundige Frau wählte gegen 2.30 Uhr den Notruf und gab an, sich in einem Waldgebiet verfahren zu haben. Sie hatte eigentlich nach Schwäbisch Hall fahren wollen, war jedoch in einen Feldweg abgebogen und hatte sich schließlich in dem Wald bei Spiegelberg verfahren.
Zwei Polizeistreifen suchten rund zwei Stunden nach der Autofahrerin, ehe sie sie schließlich fanden. Allerdings stellten die Beamten fest, dass sie betrunken war. Sie musste sich Blut nehmen lassen. Die Frau gab an, den Alkohol während der Wartezeit getrunken zu haben.
Einbrecher vergisst Geldbeutel: Leichtes Spiel bei der Identifikation eines mutmaßlichen Einbrechers hatte die Polizei am Morgen des 19. Januar im Fellbacher Stadtteil Schmiden (Rems-Murr-Kreis). Der Mann hatte seinen Geldbeutel am Tatort vergessen.
Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes bemerkten am Sonntagmorgen, dass in die Firma in der Salierstraße eingebrochen worden war. Vor Ort fanden sie einen Geldbeutel mit Ausweispapieren und Bargeld. Die herbeigerufene Polizei konnte noch während der Spurensicherung in der Salierstraße drei Männer kontrollieren. Unter diesen fand sich der Eigentümer des Geldbeutels. Der stark betrunkene 25-jährige Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen.
Auf drei Rädern unterwegs: Ein 20-jähriger betrunkener Autofahrer war am 21. Januar in Nürtingen (Kreis Esslingen) auf nur drei Rädern unterwegs. Der junge Mann rief sogar zunächst selbst gegen 3.50 Uhr bei der Polizei an und sagte, ihm sei ein Reifen an seinem Wagen gestohlen worden. Als die Ermittler bei dem Mann eintrafen, stellten sie fest, dass an dem Auto tatsächlich ein Reifen fehlte. Dies hielt den 20-Jährigen aber nicht davon ab, auf dem Parkplatz am Nürtinger Krankenhaus herumzufahren.
Zwei Zeugen gaben an, dass er dort schon seit zwei Stunden ziellos mit seinem Renault auf der Felge umherfahren würde. Laut Polizei war der junge Mann vermutlich betrunken gegen einen Bordstein gefahren und hatte sich hierbei den Reifen so beschädigt, dass sich der Gummi löste. Ein Alkoholtest ergab bei dem 20-Jährigen einen Wert von über 1 Promille. Er musste sich einer Blutentnahme unterziehen. Den Führerschein konnten die Polizeibeamten ihm allerdings nicht abnehmen - er besaß nämlich gar keinen.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem Februar
Hund lässt Einbrecher gewähren: Von Einbrechern überhaupt nicht stören ließ sich ein Hund am Nachmittag des 2. Februar im Fellbacher Stadtteil Schmiden (Rems-Murr-Kreis). Die Einbrecher kletterten zunächst auf den Balkon der Wohnung in der Charlottenstraße und hebelten dort die Balkontür auf. In der Wohnung stießen sie auf den Golden Retriever. Der zeigte sich laut Polizei allerdings so zutraulich, dass die Einbrecher ihren Beutezug fortsetzen, ein Schmuckstück stehlen und flüchten konnten.
Zucker für 650 Euro: Ein 33-Jähriger ist am selben Nachmittag in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) von einem Unbekannten um 650 Euro betrogen worden - statt Elektronikartikel bekam der Mann lediglich ein paar Kilo Zucker. Wie die Polizei berichtete, kam der Betrüger gegen 14 Uhr zum Imbiss des 33-Jährigen und bot ihm verschiedene Elektronikprodukte einer bekannten Firma zu einem Preis von 800 Euro an. Der Imbissbesitzer zeigte jedoch kein Interesse, worauf der Unbekannte in einem dunkelblauen Kombi mit belgischer oder bulgarischer Zulassung davon fuhr.
Gegen 16 Uhr kam der Mann dann allerdings ein zweites Mal zum Imbiss. Nun einigten sich die beiden Männer auf einen Preis von 650 Euro. Während der 33-Jährige sein Geld zählte, hantierte der Betrüger vor dem Verkaufstresen mit einer Tasche, in der sich die Elektronikartikel befinden sollten. Nachdem der Imbissbesitzer dem Mann das Geld gegeben hatte, lief der Unbekannte zügig zu Fuß in Richtung Bahnhof davon. Als der 33-Jährige die Tasche öffnete, staunte er nicht schlecht. Darin befanden sich lediglich mehrere Kilo Zucker.
Einbrecher fällt in Teich: In Stuttgart-Mitte ging der Polizei am Morgen des 10. Februar ein Einbrecher sprichwörtlich ins Netz - er war auf seiner Flucht in einen Karpfenteich gefallen. Ein Anwohner in der Dobelstraße hatte gegen 3.50 Uhr einen Einbruch gemeldet. Ihm war zuvor ein Unbekannter im Hinterhof eines der Häuser aufgefallen, der daraufhin in Richtung Hohenheimer Straße flüchtete. Am Haus waren Gitterstäbe zu einer Büroetage aufgebrochen worden.
Als die gerufenen Polizisten eintrafen, stieg gerade ein weiterer Mann aus einem Fenster des Hauses und flüchtete über ein Dach in Richtung Hohenheimer Straße. Kurz darauf fanden die Polizisten den flüchtigen 37-Jährigen: Er saß völlig durchnässt hinter einer Mülltonne im Hinterhof eines Hotels. Offensichtlich war er auf seiner Flucht in den Koi-Teich des Hotels gefallen.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem März
Mann will Wache nicht verlassen: Am Abend des 10. März musste die Polizei in Oppenweiler (Rems-Murr-Kreis) einen betrunkenen 67-Jährigen nach Hause fahren, weil der die Polizeiwache nicht verlassen wollte. Der Mann fiel gegen 22.40 Uhr einer Streife auf, als er mit seinem Wagen in Schlangenlinien auf der Hauptstraße unterwegs war. Als die Beamten ihn kontrollierten und einen Alkoholtest durchführten, stellte sich heraus, dass der Autofahrer 1,6 Promille Alkohol im Blut hatte. Er musste mit auf das Polizeirevier und eine Blutentnahme über sich ergehen lassen.
Danach weigerte sich der Mann allerdings, das Polizeigebäude zu verlassen. Die Polizisten brachten ihn schließlich nach draußen. Nachdem der 67-Jährige dort die Ausfahrt des Reviers blockierte, fuhren ihn die Beamten nach Hause.
Mit Auto freigeboxt: In Wolfschlugen (Kreis Esslingen) boxte sich am 22. März ein Rentner beim Ausparken aus einem Parkplatz den Weg regelrecht frei. Wie die Polizei meldete, rangierte der 86-jährige Fahrer eines Audi derart rabiat aus einer Parklücke eines Supermarktes, dass er dabei mehrmals gegen zwei geparkte Autos fuhr. Ohne sich jedoch darum zu kümmern, fuhr der Rentner einfach weiter. Eine Zeugin hatte den Unfall beobachtet und einige Zeit später die Beamten verständigt.
Der Senior fuhr mit seinem Audi 100 rückwärts aus der Parklücke und prallte dabei zunächst auf einen blauen Ford, der gegenüber quer geparkt stand. Beim anschließenden Korrigieren stieß der Fahrer dann gegen einen rechts von ihm geparkten VW Golf. Er fuhr wieder rückwärts und prallte dabei nochmals gegen den Ford. Auch den Golf touchierte er nochmals mit seiner Anhängerkupplung. Nachdem er sich so den Weg freigeboxt hatte, streifte er beim Wegfahren noch mit der Beifahrerseite an einer Steinmauer entlang. Ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern, setzte der Mann seine Fahrt fort.
Schließlich konnte die Polizei den 86-Jährigen ermitteln und zur Anzeige bringen.
Mit Heißluftballon Fahrerflucht begangen: Ein nicht alltäglicher Unfall ereignete sich am Samstag, dem 9. März, in Winnenden (Rems-Murr-Kreis). Dabei blieb der Fahrer eines Heißluftballons an einem Gebäudeteil der Winnender Klinik hängen und beging anschließend Fahrerflucht. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Zeuge gegen 15 Uhr den gelben Heißluftballon beobachtet, der von Südosten kommend das Gelände des Neubaus des Rems-Murr-Klinikums in Winnenden überquerte und plötzlich sank. Kurz bevor die Gondel den Boden berührte, sei der Brenner des Ballons wieder betrieben worden und der Heißluftballon so wieder in die Höhe gestiegen.
Eine Böe drückte in diesem Moment die Gondel gegen die Dachkante des Flachdachgebäudes, wo Teile der Fassade absplitterten und ein Schaden zwischen 500 und 1000 Euro entstand. Nach dem Aufprall auf das Gebäude fuhr der Ballon in Richtung Westen weiter. In der Gondel befanden sich laut Zeugen etwa zehn bis 15 Personen, möglicherweise auch Kinder. Die Passagiere sollen teilweise geschrien haben.
Am nächsten Tag stellte sich der Fahrer des Ballons der Polizei und sagte, er sei nur wegen der unerwarteten Böe an der Dachkante des Klinikums hängen geblieben. Danach habe er den Ballon ohne Zwischenfälle zwischen Winnenden und Schwaikheim landen können. An dem Gefährt sei kein Schaden entstanden und alle Passagiere hätten den kleinen Unfall unbeschadet überstanden.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem April
67-Jähriger kann's nicht lassen: Ein 67 Jahre alter Mann ist in Backnang (Rems-Murr-Kreis) wiederholt betrunken und ohne Führerschein Auto gefahren. Am 2. April hat die Polizei deshalb seinen Wagen beschlagnahmt. Der Mann war bereits im März zum ersten Mal einer Polizeistreife wegen Trunkenheit am Steuer aufgefallen. Als die Beamten den 67-Jährigen anhielten und einen Alkoholtest durchführten, stellten sie fest, dass er 1,7 Promille im Blut hatte. Die Polizisten nahmen eine Anzeige auf und behielten den Führerschein des Mannes ein. Zehn Tage später zog die Polizei den Uneinsichtigen erneut betrunken aus dem Verkehr - diesmal mit einem Wert von knapp 1,4 Promille.
In einem längeren Gespräch machten die Polizisten dem Mann klar, dass er bald sein Auto abgeben müsse, wenn er so weitermache. Das fruchtete scheinbar nicht, denn Ende März ertappten Polizisten den Mann schon wieder. Erneut war er mit knapp 1,4 Promille in seinem Auto unterwegs. Nun war die Geduld der Beamten am Ende - sie beantragten die Beschlagnahme des Autos des 67-Jährigen. Bevor die allerdings wirksam wurde, schnappte die Polizei den unbelehrbaren 67-Jährigen zum vierten Mal. Diesmal war er nüchtern. Trotzdem wurde sein Wagen noch vor Ort abgeschleppt und beschlagnahmt.
Zweijähriger am Steuer: Ein zwei Jahre alter Junge startete am Abend des 16. April in der Carl-Benz-Straße in Böblingen seine ersten Fahrversuche und verursachte einen Verkehrsunfall mit einem Schaden von rund 6300 Euro. Laut Polizei saß der Zweijährige auf dem Beifahrersitz des Hyundai auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants. Während sich die Mutter auf dem Parkplatz unterhielt, wurde dem Buben langweilig und er spielte mit dem im Zündschloss steckenden Autoschlüssel herum. Plötzlich startete er den Wagen, woraufhin sich der Hyundai in Bewegung setzte und mit einem kleinen Baum sowie mit dem Ford eines 25-Jährigen zusammenstieß. Weder der Zweijährige noch der Fordfahrer wurden verletzt.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem Mai
Zirkustiere büxen aus: Die Stuttgarter Polizei fing am Abend des 7. Mai Zirkustiere ein, die in Stuttgart-Möhringen die Kurt-Schumacher-Straße bevölkerten. Die Kamele, Pferde, Rinder und Bisons gehörten zu einem Zirkus, der in der Nähe gastierte. Irgendetwas hatte die Tiere dermaßen erschreckt, dass sie über den Elektrozaun ihres Geheges sprangen. Die Polizisten sperrten die Straße ab. Die Tiere mischten sich auch unter die Zirkusbesucher und erschreckten Kinder und Erwachsene. Zusammen mit den Zirkus-Mitarbeitern gelang es den Beamten schließlich, die Tiere wieder zurückzutreiben.
Hund auf der Fahrt verloren: Ein 80-Jähriger verlor am 22. Mai zwischen Denkendorf und Deizisau (Kreis Esslingen) seinen Hund. Wie die Polizei meldete, irrte der mittelgroße schwarze Hund um 14.15 Uhr an der "Rettichbar" in Deizisau auf der Kreuzung umher und lief einem 39-Jährigen vors Auto, der aus Richtung Denkendorf kam. Der Hund wurde beim Unfall leicht verletzt, am Citroën des Mannes entstand ein Schaden von etwa 1000 Euro.
Gegen 15 Uhr meldete sich bei der Polizei in Reichenbach an der Fils dann der 80-jährige Besitzer des Hundes. Er gab an, den Hund im Kofferraum seines Wagens transportiert zu haben. An einer Ampel nahe der Unfallstelle habe sich wegen eines Defekts die Hecklappe geöffnet und der Hund sei wohl entweder herausgesprungen oder beim Anfahren herausgefallen. Die Polizei führte Hund und Besitzer wieder zusammen.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem Juni
Dieb will Finderlohn kassieren: Ein dreister Fahrraddieb wurde im Juni in Bönnigheim (Kreis Ludwigsburg) von der Polizei geschnappt. Er hatte sich nach dem Diebstahl bei der Eigentümerin als ehrlicher Finder ausgegeben und den Finderlohn kassieren wollen.Der Mann hatte zunächst im Mai in den Weinbergen im Gewann Krappenberg das Fahrrad der Hundebesitzerin gestohlen. Die Frau war dort zusammen mit ihrem Vierbeiner unterwegs gewesen und wollte die Landesstraße 1106 zwischen Bönnigheim und Freudental überqueren. Da sah sie einen verletzten Mäusebussard, dem sie helfen wollte. Sie fing das Tier ein, legte ihr Fahrrad am Straßenrand ab und ging zu einem Wohnhaus in der Nähe, um ein Behältnis für den Transport des verletzten Vogels zu besorgen.
Als sie zurückkam, war das Fahrrad weg. Die Frau stellte an der Stelle ein Schild mit dem Hinweis auf Finderlohn auf. Daraufhin meldete sich schließlich der 47-jährige mutmaßliche Täter bei der Frau und nahm ungeniert die Belohnung entgegen. Der unehrliche Finder wurde wegen Diebstahls angezeigt.
Leeren Tresor gestohlen: Unbekannte brachen in der Nacht zum 16. Juni in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) in eine Bäckerei ein und stahlen einen leeren Tresor. Wie die Polizei berichtete, verschafften sich die Diebe über eine Nebeneingangstür gewaltsam Zutritt zu dem Geschäft in der Bahnhofstraße. Zunächst stahlen sie aus der Theke einen kleineren Bargeldbetrag, dann machten sie sich an dem rund 600 Kilo schweren Tresor zu schaffen und transportierten ihn mit einem geeigneten Fahrzeug ab. An ihrer Beute dürften die Diebe jedoch wenig Freude gehabt haben - der Geldschrank war nämlich leer.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem Juli
Kratzer sind Design-Elemente: Am 30. Juli blamierte sich eine Frau aus Fellbach (Rems-Murr-Kreis) vor den Beamten - sie wollte bei der Polizei einen Schaden an ihrem Wagen anzeigen. Jemand habe rechts und links an dem Wagen lange Kratzer verursacht. Als die Beamten das Auto begutachten wollten, kam zeitgleich der Ehemann der Frau dazu. Dieser musste erst einmal seine bestürzte Gattin beruhigen und ihr erklären, dass es sich bei den vermeintlichen Kratzern um mit Absicht angebrachte Design-Linien handelte.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem August
Betrunkener kocht an brennendem Herd: Ein betrunkener 52-Jähriger kochte am 5. August in Uhingen (Kreis Göppingen) an einem brennenden Herd. Wie die Polizei mitteilte, bemerkten Zeugen gegen 20.40 Uhr starken Rauch aus einem Haus in der Schorndorfer Straße. Die Feuerwehr rückte mit 23 Mann und einer Drehleiter an. Vor Ort stießen die Floriansjünger in der Dachgeschosswohnung des Hauses auf einen 52-Jährigen. Der Mann stand am brennenden Herd und kochte weiter - weder die Flammen noch der starke Rauch schienen den Betrunkenen zu beeindrucken.
Der Mann wurde in Sicherheit gebracht. Später kam er mit leichten Verbrennungen und dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus. Die Feuerwehr löschte die Flammen auf dem Herd und machte die Wohnung rauchfrei. Es entstand ein Sachschaden von rund 6000 Euro.
Ausweis am Tatort vergessen: Am 7. August nahm die Polizei in Reichenbach an der Fils (Kreis Esslingen) einen mutmaßlichen Einbrecher fest, der seinen Ausweis am Tatort vergessen hatte. Wie die Polizei meldete, soll der 40 Jahre alte Mann zwischen 17 Uhr und 18 Uhr an einem Zweifamilienhaus in der Albstraße die Scheibe der Terrassentür eingeschlagen haben und so in die Räume eingedrungen sein. Als er die Küche durchstöberte, stieß er auf eine Dose mit rund 100 Euro. Mit dem Geld soll sich der Mann aus dem Staub gemacht haben.
Allerdings ließ er seinen Geldbeutel mitsamt Ausweis auf dem Küchentresen liegen. Als der Wohnungsinhaber gegen 18.30 Uhr nach Hause kam, stellte er den Einbruch fest und fand auf dem Tresen den Geldbeutel und den Ausweis. Er verständigte die Polizei und ließ die Haustür für die Beamten schon einmal offen. Doch statt der Polizei stand plötzlich der Tatverdächtige in der Wohnung - er wollte seinen Geldbeutel und seinen Ausweis holen. Der Wohnungsinhaber erkannte den Mann und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Die Beamten nahmen den 40-Jährigen vorläufig fest. Einen Großteil des mutmaßlich gestohlenen Geldes hatte er zwischenzeitlich bereits ausgegeben.
Japanische Radler auf Bundesstraße: In Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) hatte es die Polizei am 16. August mit einer sechsköpfigen Gruppe radelnder Japaner zu tun, die auf der B27 unterwegs waren. Nicht schlecht staunte eine Polizeistreife am frühen Morgen, als sie nach einem Zeugenhinweis die Touristen auf der Bundesstraße antraf.
Die japanischen Gäste wollten mit ihren Rädern von Stuttgart nach Villingen-Schwenningen fahren und hatten sich offenbar auf die Bundesstraße verirrt. Nach einer Belehrung über die Nutzung einer Autobahn oder einer "autobahnähnlich ausgebauten" Kraftfahrstraße in Deutschland gaben die Beamten überdies detailliert Auskunft zu weniger gefährlichen Fahrtwegen nach Villingen-Schwenningen.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem September
Mit Bobbycars auf Straße unterwegs: Zwei junge Männer lieferten sich am 2. September in Neuffen (Kreis Esslingen) ein Straßenrennen mit Bobbycars. Wie die Polizei berichtete, sausten die beiden 21 und 29 Jahre alten Männer kurz vor 23 Uhr auf den umgebauten Kinderfahrzeugen durch die Altstadt in Richtung Hauptstraße. Eine Polizeistreife wurde darauf aufmerksam und stoppte die Zwei.
Bobbycars oder auch Seifenkisten haben im öffentlichen Verkehrsraum nichts zu suchen, so die Polizei. Zu leicht würden die niedrigen und meist unbeleuchteten Gefährte ohne Knautschzonen im regulären Straßenverkehr übersehen - noch dazu bei Dunkelheit.
Diebe braten sich Fast Food: Ein ziemlich kurioser Diebstahl ist am 3. September bei der Polizei in Ostfildern (Kreis Esslingen) angezeigt worden - denn da hatten die Diebe ziemlich großen Heißhunger auf Fast Food. Laut Polizeibericht rissen die Unbekannten in der Nacht zuvor an einem Grillwagen in der Bonhoefferstraße im Scharnhauser Park die Verkaufsklappe auf. Aus dem Wagen nahmen sie sechs Getränkeflaschen und einen Spieß mit fünf schon fertig gegrillten Hähnchen mit. Außerdem frittierten sie noch vor Ort sechs Portionen Pommes und nahmen diese in einem Fritteusekorb mit.
Zum Würzen entwendeten sie zu guter Letzt noch einen großen Salzstreuer und eine Flasche Ketchup. Gegen 9.30 Uhr entdeckte eine Hundebesitzerin beim Gassi gehen zwei übrig gebliebene Brathähnchen sowie den leeren Fritteusekorb und die Gewürzzutaten.
Pizza-Fahrer muss Polizei rufen: Dumm gelaufen ist es für den Fahrer eines Pizzaservices am Nachmittag des 22. September in Ostfildern-Ruit (Kreis Esslingen). Der 44-Jährige benutzte verbotenerweise einen Waldweg zwischen dem Paracelsus-Krankenhaus in Ostfildern-Ruit und Stuttgart-Hedelfingen. Am Ende der Fahrt versperrte aber eine Schranke den Weg. Die Pizza lieferte er daraufhin zu Fuß aus.
Als er zurück Richtung Stuttgart-Hedelfingen fahren wollte, fand er eine weitere Schranke verschlossen vor. In seiner Not rief der Mann die Polizei zur Hilfe. Diese befreite den 44-Jährigen - jedoch nicht ohne eine Anzeige wegen des Befahrens eines gesperrten Waldweges.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem Oktober
Betrunken zum Revier gefahren: Eine 72-jährige Autofahrerin musste am 9. Oktober in Nürtingen (Kreis Esslingen) ihren Führerschein abgeben. Sie war betrunken zum Polizeirevier gefahren. Wie die Polizei meldete, nahm die Frau das Auto, um gegen 18.30 Uhr auf dem Revier in Nürtingen einen Aktenkoffer ihres Mannes abzuholen. Den hatte ein ehrlicher Finder dort abgegeben. Im Gespräch mit der Frau stellten die Beamten allerdings fest, dass sie deutlich nach Alkohol roch. Ein Test bestätigte den Verdacht, dass die Frau betrunken Auto gefahren war. Nach einer Blutentnahme musste sie hren Führerschein vor Ort abgeben. Das Angebot der Beamten, ihr ein Taxi zu rufen, lehnte die 72-Jährige ab. Stattdessen machte sie sich zu Fuß auf den Heimweg.
Zehnjährigen an Rastplatz vergessen: Eine chinesische Familie vergaß am 10. Oktober am Rastplatz "Sindelfinger Wald" (Kreis Böblingen) ihren zehn Jahre alten Sohn. Dank der Polizei konnte die Familie wieder zusammengeführt werden. Wie die Beamten berichteten, kam die Familie gegen 19.55 Uhr auf das Polizeirevier in Metzingen und schilderte ihr Missgeschick: Die Familie aus China hatte an der Tank- und Rastanlage angehalten, um die Toiletten zu benutzen. Als alle zurück waren, setzten sie ihre Fahrt fort - in der Annahme, auch der Zehnjährige säße hinten im Kleinbus.
Doch dieser hatte sich später als die anderen entschlossen, auch noch die Toiletten aufzusuchen. Noch auf dem Revier klingelte das Handy des 47-jährigen Vaters: Der Anrufer war sein Sohn. Die Beamten konnten ermitteln, an welcher Raststätte sich der Sohn befand. Bis die Polizei eintraf, wurde der Bub von einer Mitarbeiterin der Rastanlage betreut. Auf dem Revier konnte der Junge dann von seiner erleichterten Familie in die Arme geschlossen werden.
Wasen-Gänger ist selbst "Räuber": Ein 30-jähriger Wasen-Besucher zeigte am 11. Oktober in Filderstadt-Bernhausen (Kreis Esslingen) einen Raub an, der gar nicht stattgefunden hat. Wie die Polizei mitteilte, meldete der Mann sich bei den Beamten und gab an, auf dem Heimweg vom Cannstatter Volksfest beklaut worden zu sein. Ein unbekannter Räuber habe ihm gegen 1 Uhr am S-Bahnhof in der Filderbahnstraße seine Lederhose, seine Schuhe, seinen Geldbeutel und seinen Schlüssel geraubt. Als am nächsten Morgen die fehlenden Wertsachen, die Hose und die Schuhe sauber abgelegt in der Nürtinger Straße vor einem Geschäft gefunden wurden, kamen nicht nur der Polizei, sondern auch dem 30-Jährigen selbst Zweifel an seiner Geschichte.
Wie sich herausstellte, hatte der betrunkene Mann auf seinem Heimweg vermutlich selbst seine Sachen ausgezogen, an einem Haus abgelegt und an der Tür geklingelt. Als niemand öffnete, schwankte er ohne Hose weiter. Möglicherweise schlief der 30-Jährige danach irgendwo ein - genau erinnern konnte er sich nicht mehr.
Baby während Sturms geboren: Während des Sturms Gonzalo wurde am 21. Oktober in Stuttgart-Bad Cannstatt ein Kind. Ein Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle Stuttgart hat telefonische Geburtshilfe leisten müssen. Der Disponent riet dem angehenden Vater unter anderem, das Kind am Kopf zu halten und die Mutter beim Pressen zu unterstützen. "Aber das Kind kommt in der Regel ganz von alleine", so der Leiter der Leitstelle Thomas Thiele. Als Notarzt und Rettungswagen vor Ort eintrafen, war das Baby bereits auf der Welt. Mutter und Kind wurden wohlbehalten in ein Krankenhaus gebracht.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem November
Badehose gestohlen: Ein unbekannter Dieb stahl am 4. November in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) einem Saunagänger die Badehose. Wie die Polizei meldet, kam der Mann gegen 17 Uhr aus der Sauna des F3-Bades in der Esslinger Straße und wollte sich seine Badehose anziehen, die er an einem Haken aufgehängt hatte - doch die Hose war weg.
Kleiner Hund ruft Feuerwehr auf den Plan: Ein Hundewelpe löste am 6. November in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) einen Brandalarm aus. Wie die Polizei meldete, alarmierten aufmerksame Anwohner gegen 16.10 Uhr die Feuerwehr, nachdem aus dem Fenster einer Wohnung in der Villeneuvestraße Rauch empor stieg. Als die Floriansjünger eintrafen, brachen sie die Tür auf, da niemand zu Hause zu sein schien. In der Küche stießen die Männer schließlich auf den achtzehn Monate alten Hund, der dort von den Besitzern eingesperrt worden war. Auf dem Herd waren einige Küchentücher verkohlt. Vermutlich hatte der Vierbeiner versucht, Essen von der Küchenablage zu stibitzen, und hatte dabei aus Versehen mit seiner Pfote die Herdplatte eingeschaltet. Der Welpe überstand die Aktion unverletzt, in der Wohnung gab es keinen Sachschaden.
Falscher "Polizist" verhindert Unfallflucht: Am 18. November verhinderte ein 40-jähriger Autofahrer bei Freiberg am Neckar (Kreis Ludwigsburg) mit einem illegalen Blaulicht eine Unfallflucht. Wie die Polizei meldet, wurde eine Polizeistreife kurz vor 16 Uhr auf der Autobahn 81 zwischen den Anschlussstellen Ludwigsburg-Nord und Pleidelsheim auf den Mann aufmerksam, da er ein eingeschaltetes Blaulicht auf seinem Dach montiert hatte. Er stand mit seinem Mercedes vor insgesamt sechs weiteren Autos auf der rechten Spur. Wie sich herausstellte, war dem Mercedes-Fahrer kurz zuvor an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Nord ein 57-jähriger Lkw-Fahrer vermutlich aus Unachtsamkeit aufgefahren.
Danach versuchte der Lkw-Fahrer zu flüchten - was der 40-Jährige jedoch verhinderte, indem er das Blaulicht aufs Dach seines Wagens montierte, den losgefahrenen Lkw überholte und ihn ausbremste. Dadurch mussten die anderen zwei Lkw und drei Pkw ebenfalls anhalten. Die Polizei beschlagnahmte das illegal eingesetzte Blaulicht. Den 40-jährigen Besitzer erwartet nun eine Anzeige wegen Amtsanmaßung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Der 57 Jahre alte Lkw-Fahrer muss damit rechnen, wegen Unfallflucht angezeigt zu werden.
Die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem Dezember
Geschwister machen illegale Spritztour: Ein 16 Jahre alter Junge und seine 14-jährige Schwester starteten am 7. Dezember von Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) aus eine illegale Spritztour. Die Geschwister nutzten gegen 0.30 Uhr kurzerhand die Gunst der Stunde und schnappten sich den Schlüssel zu einem Ford Fiesta, der der Freundin ihres Vaters gehört. Der 16-Jährige setzte sich ans Steuer und los ging die Reise - zunächst über Remshalden nach Oberndorf am Neckar, dann nach Rottweil und über Esslingen sowie Obertürkheim wieder zurück. Als der Sprit schließlich zur Neige ging, tankten die beiden an der Autobahnraststätte Schönbuch - allerdings ohne zu bezahlen. Am Sonntagnachmittag kehrten sie schließlich zurück. Ihr sonntäglicher Ausflug hatte sie rund 250 Kilometer weit gebracht und dabei nicht nur die Polizei im Rems-Murr-Kreis, sondern auch die Polizeipräsidien in Stuttgart, Reutlingen und Tuttlingen auf Trab gehalten. Verletzt wurde niemand.
Betrunkene Fahrerin will Polizei helfen: Eine offenbar stark betrunkene Autofahrerin hat am Abend des 7. Dezember in Stuttgart-Vaihingen der Polizei ihre Hilfe angeboten. Eine Polizeistreife nahm gegen 17.30 Uhr an der Einmündung Universitätsstraße/Pfaffenwaldring gerade einen Unfall auf, als die 61-Jährige vorbeikam und mit ihrem Wagen anhielt, ausstieg und schwankend auf die Beamten zukam. Die Frau sagte, sie habe das Blaulicht gesehen und angehalten, um ihre Hilfe anzubieten. Bei einem freiwilligen Alkoholtest stellte sich heraus, dass sie stark betrunken war. Sie musste sich einer Blutprobe unterziehen und ihren Führerschein abgeben.
Polizei geht nicht auf den Leim: Ein 39 Jahre alter Mann und seine Frau sollen am 13. Dezember in Altbach (Kreis Esslingen) versucht haben, die Polizei hinters Licht zu führen. Der Mann war offenbar betrunken mit seinem Auto in der Sedanstraße von der Fahrbahn abgekommen und hatte ein geparktes Auto beschädigt. Anschließend soll der 39-Jährige davongefahren sein, allerdings konnten Zeugen das Nummernschild seines VW Touran notieren. Als die Polizei eintraf, stand der Touran dann plötzlich wieder am Unfallort - am Steuer saß aber diesmal die Ehefrau des 39-Jährigen. Die Polizei fiel darauf nicht herein und führte bei dem 39-Jährigen einen Alkoholtest durch, der einen Wert weiter über einer Promille ergab. Seinen Führerschein musste der Mann daraufhin abgeben.