Nur ein Sieg zählt: Das gilt für Hannover 96 genauso wie für den VfB Stuttgart. Mit einem Erfolg hätten die Niedersachsen den Klassenerhalt auch rechnerisch gesichert. Mit viel Glück könnte das auch den Schwaben gelingen.
Nur ein Sieg zählt: Das gilt für Hannover 96 genauso wie für den VfB Stuttgart. Mit einem Erfolg hätten die Niedersachsen den Klassenerhalt auch rechnerisch gesichert. Mit viel Glück könnte das auch den Schwaben gelingen.
Hannover - Würde man die Tabelle umdrehen, wären Hannover 96 und der VfB Stuttgart ihren ambitionierten Saisonzielen ganz nah. Dann träfe der Fünfte auf den Vierten, ein Sieg würde beiden Teams entscheidende Punkte im Kampf um die Europapokalplätze bringen. Doch dieses Vorhaben haben die Vereine längst ad acta gelegt. Zwar zählt auch am Freitagabend (20.30 Uhr) für beide nur ein Sieg: Doch anstatt für Europa werden die Punkte für den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga benötigt.
„Wir haben keine Lust, am Wochenende mit Spannung die Spiele der Konkurrenz zu schauen. Wir wollen unser Ziel, den Klassenerhalt, jetzt erreichen“, betonte Hannovers Trainer Tayfun Korkut am Donnerstag. Nach zuletzt zwei Siegen kann seine Mannschaft den Klassenverbleib rechnerisch perfekt machen. Doch auch für die Schwaben könnte dies bereits an diesem Spieltag klappen - bei einem eigenen Dreier und wenn gleichzeitig der Hamburger SV, der 1. FC Nürnberg sowie Eintracht Braunschweig nicht gewinnen.
Stevens: "Wir müssen nur auf uns selbst schauen"
„Wir müssen nur auf uns selbst schauen und uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren“, kommentierte Stuttgarts Trainer Huub Stevens. Sein VfB war der große Gewinner des vergangenen Spieltags. Durch den 3:1-Sieg über Schalke und die gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenz konnte Stuttgart den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte ausbauen. Der Holländer hat beim Traditionsclub für die Trendwende gesorgt. Seit drei Spielen sind die Schwaben ungeschlagen. „Das erleichtert für mich nicht die Aufgabe, und auch nicht für die Spieler“, erklärte Stevens. „Hannover steht sehr kompakt.“ Korkut hat mit entscheidenden Veränderungen nicht nur dafür gesorgt, dass seine Mannschaft zuletzt gut geordnet, sondern auch ungewöhnlich offensivstark auftrat. Als hängende Spitze hat Kapitän Lars Stindl gute Leistungen zuletzt mit Toren veredelt. Auch die Reaktivierung des lange verletzten Christian Pander zahlte sich aus. Der Linksverteidiger bereitete beim 3:2-Sieg in Frankfurt zwei Tore vor.
In Leonardo Bittencourt und Edgar Prib (beide gelbgesperrt) muss Korkut aber auch auf zwei Leistungsträger verzichten. An seiner Taktik will der 40-Jährige trotzdem nichts ändern. „Wir werden versuchen, Spieler einzubauen, die das System kennen“, erklärte er. Ein Kandidat für den Flügel könnte Routinier Jan Schlaudraff sein.
Ein Sieg gegen die Schwaben würde dem Verein auch helfen, die Personalplanung für die kommende Spielzeit zu intensivieren. Die Verträge der Stammspieler Christian Schulz, Didier Ya Konan und Leon Andreasen laufen am Saisonende aus. Zudem ist die Zukunft des verletzten Torjägers Mame Diouf weiterhin unklar. Dioufs früherer Sturmpartner Mohammed Abdellaoue wird erstmals mit dem VfB an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren - allerdings wie der andere Rückkehrer Konstantin Rausch wird er wohl erneut nur auf der Bank Platz nehmen. Stevens setzt auf eine geordnete Defensive und will mit schnellen Kontern über Ibrahima Traoré und Martin Harnik zum Erfolg kommen. Auch in Hannover wird er nur mit einer echten Spitze spielen lassen. Wer das sein wird, ist selbst für seine Offensivkräfte ein Rätsel. „Das weiß außer dem Trainer niemand“, sagte der 18-jährige Timo Werner.