Am Dienstagmorgen stoppte die Deutsche Bahn in Stuttgart-Bad Cannstatt 20 Waggons, die sich selbstständig gemacht hatten. Schäden waren keine zu beklagen. Zu einem weitaus schlimmeren Unfall war es vor etwas mehr als einem Jahr gekommen, als drei Waggons in Stuttgart-Feuerbach in die Säulen des Bahnhofsdaches krachten (Archivfoto). Foto: 7aktuell.de/Eyb

Am Dienstagmorgen machen sich in Stuttgart-Untertürkheim 20 Waggons selbstständig. Die Bahn muss die Ausreißer mit speziellem Gerät in Bad Cannstatt stoppen. Erinnerungen werden wach an einen Vorfall in Feuerbach vom November 2012.

Am Dienstagmorgen haben sich auf dem Gelände einer Firma in Stuttgart-Untertürkheim 20 Waggons selbstständig gemacht. Bahnmitarbeiter mussten die Ausreisser mit speziellem Gerät in Stuttgart-Bad Cannstatt stoppen.

Stuttgart-Bad Cannstatt - 20 mit Sand beladene Güterwaggons einer Firma haben sich aus noch ungeklärter Ursache am Dienstag gegen 6.15 Uhr in Stuttgart-Untertürkheim selbstständig gemacht und sind einfach losgerollt. Die Ausreißer wurden in den S-Bahnhof Bad Cannstatt gelenkt und dort gestoppt.

Laut einem Sprecher der Deutschen Bahn muss nun ermittelt werden, warum die Waggons einfach losrollten. Es kam zu Verspätungen im Pendlerverkehr.

Dass es am Dienstagmorgen nicht zu einem solch verheerenden Unfall wie am 30. November 2012 kam, als sich drei Waggons von Kornwestheim nach Stuttgart-Feuerbach selbstständig gemacht hatten, ist laut Deutscher Bahn der kürzeren Strecke zu verdanken. Rollten die Waggons im November 2012 rund sieben Kilometer und nahmen dadurch richtig Fahrt auf, seien es nun lediglich rund zwei Kilometer gewesen. "Die Waggons rollten mit Schrittgeschwindigkeit", so der Sprecher.

Ein aufmerksamer Fahrdienstleiter stellte die Weichen so, dass die Waggons auf Gleis 5 in den S-Bahnhof Bad Cannstatt einliefen. Dort wurden sie mit Hilfe eines sogenannten Hemmschuhs, einem Teil aus Eisen, gestoppt.

Auf den S-Bahn-Linien 1, 2 und 3 kam es bis etwa 8.15 Uhr stadteinwärts zu Verspätungen von durchschnittlich rund sechs Minuten, wie der Bahn-Sprecher mitteilte.

Anders als in der ursprünglichen Meldung dargestellt, setzten sich die Waggons nicht auf einem Rangierbahnhof der Deutschen Bahn, sondern auf dem Gelände einer Firma in Stuttgart-Untertürkheim in Bewegung.