Klein, aber oho: Wolfsburg (links oben), Sitz des VW-Konzerns, hat unter den Städten hierzulande die größte Wirtschaftskraft pro Kopf. Eine Studie zeigt, dass nicht nur bekannte Metropolen wie München (rechts unten) Zugkraft haben. In unserer Fotostrecke stellen wir die zwanzig wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands vor - klicken Sie sich durch. Foto: dpa/SIR (Montage)

Klein, aber oho: Wolfsburg, Sitz des VW-Konzerns, hat unter den Städten hierzulande die größte Wirtschaftskraft pro Kopf. Eine Studie zeigt, dass nicht nur die bekannten Metropolen Zugkraft haben. In unserer Fotostrecke stellen wir die wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands vor.

Wolfsburg/Köln - Die Volkswagen-Heimat Wolfsburg ist laut einer Studie die wirtschaftlich stärkste Stadt in Deutschland - bezogen auf die Wirtschaftsleistung je Einwohner. Das geht aus einer Aufstellung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln hervor. Wolfsburg liegt demnach mit rund 92.600 Euro Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf vor der Finanzmetropole Frankfurt am Main (82.700 Euro) und dem bayerischen Schweinfurt (78.400 Euro). Die „Rheinische Post“ hatte am Montag zuerst über die Studie berichtet.

 

Wolfsburgs Spitzenplatz hat mehrere Erklärungen. Zunächst einmal zählt die Stadt so viele Arbeitsplätze wie Einwohner - gut 120.000. 74.000 Menschen pendeln täglich nach Wolfsburg. Die gesamte Region lebt von dem Autobauer VW, Deutschlands größtem Industriekonzern. Die nächsten Zentren liegen mit Braunschweig, Hannover und Magdeburg relativ weit entfernt. Wolfsburg hat damit eine Sonderstellung.

Groß ist nicht gleich stark

Auch wenn Wolfsburg damit ein Ausreißer ist, zeigt die Studie eine bemerkenswerte Tendenz: Groß ist nicht gleich stark. So hat beispielsweise München - bekannt für sein hohes Preisniveau und eine große Dichte an Dax-Konzernen - von den vier Millionenmetropolen hierzulande (mit Berlin, Hamburg und Köln) zwar die höchste Wirtschaftskraft je Einwohner, doch die 58.000 Euro pro Kopf reichen nur für Platz 14 in der Gesamtrechnung aller deutschen Städte.

Dagegen schneiden florierende, aber einwohnerschwächere Zentren entsprechend gut ab: Das für Wälzlager und die Kfz-Zuliefererbranche bekannte Schweinfurt (Rang drei) ist ebenso ein Beispiel wie etwa Ingolstadt auf Nummer vier - mit Audi der Standort einer VW-Tochter. Mit Regensburg - ebenfalls pendlerstark und bekannt für seine Metall- und Elektroindustrie - belegt Bayern auch Rang fünf auf der Liste.

Für das Gesamtbild starker Wirtschaftszentren ist die Studie dagegen nur bedingt aussagekräftig. Wäre der Landkreis München eine Stadt, käme er auf Platz zwei der Aufstellung - mit fast 82.900 Euro pro Kopf. Das relativiert den Rang Nummer 14 für die Stadt München.