Die Reaktionen zur ersten S21-Demo-Aktion auf Facebook fallen negativ aus.
Stuttgart - Zu den zahlreichen Demonstrationen gegen das Bahngroßprojekt Stuttgart 21 ist am Donnerstagabend auch eine Online-Aktion hinzugekommen. Die Facebook-Gruppe "KEIN Stuttgart 21" hatte den ersten Schwabenstreich im Internet organisiert.
Um 18 Uhr sollten sich die teilnehmenden User auf Facebook einfinden, bis 19 Uhr - die traditionelle Schwabenstreich-Uhrzeit - wurde dann erklärt, wie es abläuft.
Die Organisatoren baten darum, den "Gefällt mir"-Daumen zu klicken und Nachrichten auf der Pinnwand gegen S21 zu posten - die Reaktionen auf den Schwabenstreich allerdings, zu dem sich von den über 16.000 eingeladenen Usern exakt 3058 angemeldet hatten und schlussendlich "an die 2000 Menschen" teilnahmen, so die Organisatoren, waren überwiegend negativ: Paul Berger etwa kommentierte via Facebook, dass für ihn "noch irgendwas dazu gehört hätte, nicht nur auf 'Gefällt mir' zu klicken". Kristine Krämer fragt sich, "zu was das jetzt gut war" und Matthias Lauschke gab "eher den Daumen runter".
"Viel heiße Luft um nix"
Online-Schwabenstreich-Teilnehmer Harald Böhler beklagt zudem: "Sorry Leute, aber das war wohl nix ... viel heiße Luft um nix ... Weil, wer für "Oben bleiben" ist, der versucht doch eh schon längst Unentschlossene und auch Entschlossene davon zu überzeugen, dass S21 nicht nötig ist und es bessere Alternativen gibt".
Und Judith Dudidu fasst die Donnerstag-Aktion so zusammen: "Ehrlich gesagt, fand ich's ein bisschen enttäuschend (hätte irgendwas Innovativeres, Kreativeres erwartet). Man kann mehr aus Facebook rausholen als ein schon hundertmal gesehenes - 'i like' - usw. (wie wärs z.B. mit 'nem offenem Fotoalbum)"" Sie hätte gerne "aktiven Protest hier und jetzt, und nicht nur wiedergekäute Ideen". Als trotzdem sinnvoll beurteilt Facebook-Userin Rose Eggert die Aktion: "Ich finde es auf jeden Fall gut, dass hier online etwas abläuft."
Ab sofort jeden Donnerstagabend
Wie die Organisatoren von "KEIN Stuttgart 21" mitteilen, hat die Gruppe durch den Online-Schwabenstreich "über 1000 neue Mitglieder" dazugewonnen, sie hat nun auf Facebook rund 62.000 Freunde. Und: Der Online-Schwabenstreich soll von nun an jeden Donnerstagabend - zu der Zeit, wenn die Pro-S21-Aktivisten zum Laufen auf die Straße gehen - durchgeführt werden.
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