Nach dem Einsatz im Büro der "Parkschützer" um Matthias von Herrmann Anfang Juli (Foto) wurden nun erneut Räumlichkeiten von S21-Gegnern durchsucht. Foto: www.7aktuell.de/Oskar Eyb (Archivfoto)

Der Staatsanwalt ließ am Freitag Wohnungen der S21-Gegner von "CamS21" durchsuchen.

Stuttgart - Eigentlich wollte Matthias von Herrmann am Freitagmorgen auf der Homepage CamS21 lediglich den Livestream "vom Feldherrenhügel anschauen und gucken, ob da was los ist" - nach wenigen Minuten aber wurde der Sprecher der "Parkschützer" informiert, dass Polizeibeamte ab zirka 6 Uhr mehrere Wohnungen von "CamS21"-Mitgliedern im Raum Stuttgart durchsuchten.

Die betroffenen Personen sind gegen das Großprojekt Stuttgart 21 aktiv und eingetragene "Parkschützer"-Mitglieder.

Auf Anweisung der Stuttgarter Staatsanwaltschaft nahmen die Beamten "Computer und Zubehör, Foto- und Videomaterial zu den Ereignissen vom 20. Juni mit. Die werden nun ausgewertet", bestätigt Stefan Biehl, stellvertretender Pressedezernent der Staatsanwaltschaft. "Bei fünf Personen wurde durchsucht."

Mit Spezialwerkzeug schonend geöffnet

Den Vorwurf von Matthias von Herrmann, dass bei dem Polizeieinsatz eine Wohnungstür aufgebrochen wurde, weil sie nicht schnell genug geöffnet wurde, kann die Staatsanwaltschaft nicht bestätigen: "Die Tür wurde mit Spezialwerkzeug schonend geöffnet und nicht beschädigt", so Biehl.

Matthias von Herrmann ist zudem verärgert, dass die Staatsanwaltschaft nicht einfach nach den Videoaufzeichnungen vom CamS21-Team um Tilo Emmert gefragt hat: "Nach der Durchsuchung im 'Parkschützer'-Büro Anfang Juli haben wir der Staatsanwaltschaft eine Telefonnummer gegeben, die sie in solchen Fällen anrufen kann. Das wäre doch auch nun kein Problem gewesen." Darauf entgegnet Stefan Biehl:  "Wenn Beweisverlust droht, muss man eben schnell handeln."

Matthias von Herrmann will die Aktion nun durch die "Juristen gegen Stuttgart 21" prüfen lassen und kündigt eine Stellungnahme dazu an.

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