Der Stuttgarter Fußball-Bundesligist verfügt über Angreifer mit unterschiedlichen Profilen, aber noch mangelt es an Toren. Hier wird der jeweilige Leistungsstand eingeordnet.
Sieben Stürmer führt der VfB Stuttgart offiziell in seiner Kaderliste, doch noch hat keiner von ihnen bei den bisherigen Auftritten voll überzeugt. Allerdings sind auch erst fünf Spieltage in der Fußball-Bundesliga absolviert. So benötigen die Neuzugänge Serhou Guirassy, Luca Pfeiffer und Juan Perea sicher noch Zeit, um sich an die hohe Intensität in der deutschen Eliteliga zu gewöhnen.
Bei dem Eigengewächs Thomas Kastanaras sowie dem Talent Alou Kuol ist sogar noch mehr Geduld gefragt. Und was ist mit Silas Katompa und Tiago Tomas? Auch sie sind noch nicht zu alter Stärke zurückgekehrt. Doch der VfB braucht nach dem Abgang von Sasa Kalajdzic (Wolverhampton Wanderers) Stürmertore, um Spiele zu gewinnen – wie sich nicht nur beim 1:1 zuletzt gegen den FC Schalke 04 gezeigt hat. Hier ein Überblick über den aktuellen Leistungsstand der Angreifer.
Silas Katompa Er ist bisher der Spieler, der das einzige Stürmertor beim VfB erzielt hat. Er ist aber auch der Spieler, der bisher die meisten Großchancen vergeben hat. Beide Fakten ergeben ein gutes Gesamtbild: Mit seiner Schnelligkeit ist Silas Katompa eine Wucht. Seine alte Effizienz hat der 23-Jährige nach langen Verletzungspausen jedoch noch nicht erlangt. „Am wichtigsten für mich ist, dass er in die richtige Position kommt und Chancen hat“, sagt der Trainer Pellegrino Matarazzo, „mein Gefühl ist: Wenn er wieder Tormöglichkeiten bekommt, wird der Knoten platzen.“ Seit Silas wieder im Sturm statt auf der linken Seite aufläuft, häufen sich die Abschlusssituationen.
Tiago Tomas Der Portugiese hat noch nicht zu seiner Bestform gefunden. Das liegt auch daran, dass Tiago Tomas aufgrund einer Mandelentzündung länger ausfiel. Er wurde mit Antibiotika behandelt und kam gegen Schalke nach zweiwöchiger Zwangspause wieder zu einem Teileinsatz. Zuvor gehörte er zur Startelf. Torgefährlich war Tiago Tomas dabei nicht. Der Trainer Pellegrino Matarazzo und der Sportdirektor Sven Mislintat halten jedoch große Stücke auf die Leihgabe von Sporting Lissabon. Weil er schnell ist, weil er flexibel ist, weil er rechts wie links schießen kann. Auch bei dem 20-Jährigen soll es nur eine Frage der Zeit sein, bis er wieder voll bei Kräften ist.
Serhou Guirassy Er wurde nach dem Wechsel von Sasa Kalajdzic kurzfristig von Stade Rennes verpflichtet – auf Leihbasis. Und mit Serhou Guirassy verknüpfen sich bei den VfB-Fans einige Hoffnungen. Er soll der neue Knipser werden. Mit seinen 26 Jahren und seiner Schlitzohrigkeit stellt der Angreifer aus Guinea eine Soforthilfe dar. „Er hat schon etwas vorzuweisen. Er hat seine Tore gemacht, er ist in der Box gefährlich und verfügt über ein hervorragendes Kopfballspiel“, sagt der Trainer Pellegrino Matarazzo. Aber nicht nur das. Guirassy gilt ebenso als spielstark. Vom Profil her also eine Verstärkung. Doch es ist klar, dass der 1,87 große Angreifer über keine Torgarantie verfügt.
Luca Pfeiffer Der Mittelstürmer ist aufgrund seiner Roten Karte erst einmal raus. Am Samstag beim FC Bayern sowie anschließend gegen Eintracht Frankfurt fehlt Luca Pfeiffer noch gesperrt. Danach gilt es, sich wieder an die Mannschaft heranzukämpfen. „Er spielt oft kleine Pässe, die extrem gewinnbringend sind und extrem wichtig sind für den Fluss des Spiels und die Spielbeschleunigung“, sagt der Trainer Pellegrino Matarazzo. Bundesligatore hat der 26-Jährige noch nicht in seiner Vita stehen, dafür eine Reihe von Vereinen. Beim VfB hat sich Pfeiffer zunächst schnell eingefunden. Und als Typ tut er dem Team gut.
Juan Perea Der Kolumbianer spielt mit reichlich Feuer. Unkonventionell ist sein Auftreten auf dem Platz, manchmal sogar wild. Damit ist Jose Perea für die Gegner nur schwer an die Kette zu legen. Über die Rolle des Ergänzungsstürmers hat es der 22-Jährige aber noch nicht hinausgebracht. Wenngleich es Trainer Pellegrino Matarazzo schätzt, einen Spieler mit diesem Profil im Kader zu haben. Schnell, kraftvoll und aggressiv. Jetzt sollen Treffer und Torvorlagen dazukommen.
Thomas Kastanaras Nicht alle Talentexperten haben dem Eigengewächs den Sprung in den Profikader zugetraut. Doch Thomas Kastanaras überzeugt im Training mit seiner abgeklärten Spielweise und seiner taktischen Disziplin. Zudem tritt er sehr lernwillig auf. Dass er zudem viele Tore erzielen kann, hat der 19-Jährige in der vergangenen Saison bei den A-Junioren gezeigt. Das hat das Selbstvertrauen gestärkt. „Er ist nicht weit entfernt von seinem ersten Bundesliga-Einsatz“, sagt der Trainer Pellegrino Matarazzo.
Alou Kuol Der Australier nimmt die Rolle des Herausforderers bei den Stürmern ein. Höflich ausgedrückt. Anders formuliert, steht Alou Koul an der Schwelle zwischen der Bundesliga- und der Regionalligamannschaft. Zuletzt kam er im U-21-Team von Trainer Frank Fahrenhorst zum Einsatz. Darüber will er sich mit seinem Ehrgeiz für höhere Aufgaben empfehlen. Gerne hätte der Sportdirektor Sven Mislintat den 21-Jährigen an einen spielstarken Zweitligisten verliehen, doch es fand sich keine passende Lösung.