Eine Studie der Uni Tübingen zeigt, dass die Nebenwirkungen nach einer Impfung gegen Covid 19 ganz unterschiedlich ausfallen können. Foto: Marijan Murat/dpa/Marijan Murat

Um die Nebenwirkungen der in Deutschland zum Einsatz kommenden Covid-19-Impfstoffe zu untersuchen, hat die Uni Tübingen eine Studie gemacht.

Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Tübingen und des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts Reutlingen haben die Studie gemeinsam gemacht.

Ziel der Studie war es, Nebenwirkungen sowie die Veränderungen des Antikörperspiegels nach der ersten, zweiten und dritten Impfung zu untersuchen. Dazu wurden 1046 Mitarbeitende des Tübinger Uniklinikums, des Zentrums für Klinische Transfusionsmedizin und des NMI Reutlingen in die Analyse einbezogen. Mithilfe eines Online-Fragebogens konnten die Studienteilnehmenden über ihre lokalen (Schwellungen, Rötungen, Schmerzen an der Injektionsstelle, Hautempfindlichkeit) und systemischen Nebenwirkungen (Müdigkeit, Durchfall, Übelkeit, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber) berichten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass nach der ersten Impfung vor allem lokale Nebenwirkungen bei den mRNA-Impfstoffen Biontech/Pfizer und Moderna auftraten, während systemische Nebenwirkungen bei dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca häufiger und schwerer waren“, berichtet Alan Bareiß (IKET), einer der Erstautoren der Studie.

AstraZeneca untersucht

Günalp Uzun (IKET), ebenso Erstautor, führt fort: „Nach der zweiten Dosis nahm jedoch die Häufigkeit systemischer Nebenwirkungen ab, wenn AstraZeneca verabreicht wurde.

Nach der zweiten und dritten Impfung war die Häufigkeit der Nebenwirkungen höher bei der Impfung mit Moderna als mit Biontech/Pfizer.“

Weitere Analysen zeigten eine Tendenz zu lokalen und systemischen Nebenwirkungen bei Studienteilnehmenden, die jünger als 45 Jahre waren. Außerdem meldeten weibliche Teilnehmerinnen vermehrt Nebenwirkungen. Personen mit Hauterkrankungen wiesen eine höhere Wahrscheinlichkeit auf, eine lokale Nebenwirkung zu entwickeln. Ebenso wurde das Vorliegen einer kardiovaskulären Erkrankung mit einer höheren Frequenz an systemischen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht.

Als Fazit beschreibt die Studie: Nach der Covid-19-Impfung werden häufig über akute lokale und systemische unerwünschte Ereignisse berichtet. Diese hängen mit dem Impfstofftyp, dem Geschlecht und Alter zusammen.