EnBW-Zentrale in Karlsruhe: Unrentable Kraftwerke kosten den Konzern weit über eine Milliarde Foto: dpa

Der Energieversorger EnBW steht in diesem Jahr vor Verlust. Letztmals war das EnBW-Konzernergebnis 2003 ins Minus gerutscht. Die Strompreise sollen aber stabil bleiben.

Der Energieversorger EnBW steht in diesem Jahr vor Verlust. Letztmals war das EnBW-Konzernergebnis 2003 ins Minus gerutscht. Die Strompreise sollen aber stabil bleiben.

Karlsruhe - Die Lage beim Energieversorger EnBW spitzt sich zu. Nach neuen Daten muss der Konzern erneut Belastungen in Milliardenhöhe schultern. Damit drohen dem Unternehmen 2014 rote Zahlen. „Stand jetzt ist das so“, sagte ein Konzernsprecher den Stuttgarter Nachrichten. Letztmals war das EnBW-Konzernergebnis 2003 ins Minus gerutscht.

Der Verlust geht zurück auf immer unrentablere Großkraftwerke. Aufgrund sinkender Strompreise an Börsen und im Großhandel fahren die Anlagen immer weniger Gewinne ein. Eine ganze Reihe von Anlagen schreibt gar seit Monaten rote Zahlen.

Im Konzernabschluss habe „EnBW einen Wertberichtigungsbedarf auf den Kraftwerkpark von circa 1,2 Milliarden Euro identifiziert“, teilte der Konzern mit. Dazu muss der Konzern Geld zur Seite legen, weil bereits bestellte Strommengen an Wert verlieren. Alles zusammen summiert sich auf Belastungen von 1,5 Milliarden Euro.

Weil die EnBW im vergangenen Jahr unter dem Strich nur noch rund 51 Millionen Euro verdiente und das operative Geschäft im laufenden Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter nachgeben wird, ist davon auszugehen, dass am Jahresende ein dickes Minus stehen wird. Der EnBW-Konkurrent RWE hatte Anfang März wegen ähnlicher Probleme bei seinen Kraftwerken für 2013 einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro verbucht.

Die Entwicklung trifft EnBW nicht unvorbereitet. Bereits seit Monaten geht das Unternehmen davon aus, dass die Gewinne aus der Kraftwerksparte bis zum Jahr 2020 um rund 80 Prozent sinken werden. Die EnBW versucht daher, mehr Geld mit erneuerbaren Energien und mit neuen Geschäftsideen wie Energiespar-Beratung zu verdienen. Die Endkundenstrompreise will der Konzern konstant halten. Die Dividendenausschüttung sei „nicht gefährdet“.