1,57 Millionen Euro – diese Summe wollte die Netze BW GmbH in diesem Jahr in die Verbesserung der Stromversorgung in Althengstett investieren. Ein Teil der geplanten Arbeiten ist erledigt, einiges wurde verschoben. Auch in den drei weiteren Gäugemeinden steht ab 2023 einiges an.
Althengstett/Gechingen/Simmozheim/Ostelsheim - Die Netze BW GmbH hat in Althengstett seit 2016 rund zwei Millionen Euro ins Strom- und etwa 950 000 Euro ins Gasnetz gesteckt. Für die kommenden Jahren plant der Energieversorger mit einem ähnlichen Betrag – für Projekte wie Neubaugebiet "Wasenäcker" in Ottenbronn, Ladestationen für E-Autos und den Bahnübergang für die Hermann-Hesse-Bahn. Die Niederspannungsverkabelung im Bereich Hecken-, Tunnel- und Rosenstraße sowie Schlüsseläckerweg inklusive der Umstellung von 20 Gebäuden wurde noch in 2021 erledigt. Anteilig seien dafür 150 000 Euro ausgegeben worden, gab Neval Aras, Regionalmanager Verteilnetz Netzgebiet Schwarzwald-Neckar bei der Netze BW, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten an.
Neue Umspannstation
2021/22 entstand eine neue Umspannstation als Ersatz für die alte in der Althengstetter Bahnhofstraße 35, die inzwischen auch in Betrieb genommen wurde. Mit erledigt werden musste eine Mittel- und Niederspannungsverkabelung, sechs Gebäude im Bereich Bahnhof-, Ölberg-, Berg- und Sonnenstraße wurden laut Aras auf Erdkabelanschluss umgestellt. Danach seien im Forstgarten und im Lindenäckerweg weitere 15 Hausanschlüsse gefolgt. Gesamtkosten: 250 000 Euro.
Ausreichend Kapazitäten für E-Ladestationen
In der Industriestraße, von der Umspannstation Rappenäckerweg bis Bahnübergang, hätte dieses Jahr eigentlich das Mittelspannungskabel erneuert werden sollen. Die Maßnahme sei aber auf Wunsch der Gemeinde Althengstett wegen anstehender Kanalarbeiten in diesem Bereich aufgeschoben worden. Beides solle in einem erledigt werden. Der Zeitpunkt stehe noch nicht fest, so der Regionalmanager gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Im genannten Bereich solle ein weiteres Niederspannungskabel verlegt werden – um das Netz für die gestiegene Nachfrage nach Lademöglichkeiten für E-Autos zu verstärken. Den gesamten Projektabschnitt in Althengstett beziffert Aras mit 100 000 Euro.
Weitere 50 000 Euro sind für den Umbau des Bahnübergangs Stuttgarter Straße – Industriestraße im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Württembergischen Schwarzwaldbahn als Hermann-Hesse-Bahn vorgesehen. Der Zeitpunkt sei allerdings noch unklar, so Aras.
2023 stehen der Bau einer neuen Umspannstation in der Neuhengstetter Waldenserstraße neben dem Gebäude 5 als Ersatz für die alte Einrichtung im "Gängle" (Kindergarten) und die Freileitungsverkabelungen in diesem Straßenzug an. Die Netze BW rechnet dafür mit Kosten von 100 000 Euro.
Ebenfalls auf den Startschuss vonseiten der Kommune muss der Energieversorger warten, was die Erschließung des Baugebiets »Wasenäcker« in Ottenbronn angeht. Für die dortige Erschließung rechnet man laut Regionalmanager mit einer Viertelmillion Euro.
In Neuhengstett steht 2023/24 die Niederspannungsverkabelung in der Mörike-, Hölderlin- und Silcherstraße sowie im Mühlweg an, ebenso die Erneuerung von Mittelspannungskabeln. Die Kosten: circa 800 000 Euro.
Eine weitere halbe Million Euro soll laut Aras 2022/23 in Ottenbronn für die im Bau befindliche Niederspannungsverkabelung im Mädigweg, im Gereuthweg und in der Hirsauer Straße aufgewendet werden. Auch dort gebe es, ebenso wie im zuvor genannten Bereich in Neuhengstett, einen Lastzuwachs, heißt, es wird auf für den gestiegenen Strombedarf reagiert.
In den Nachbargemeinden Gechingen, Ostelsheim und Simmozheim ist in den kommenden Jahren Folgendes geplant:
Gechingen: 2023: Mörikestraße, Niederspannungsverkabelung wegen Lastzuwachs, circa 80 000 Euro; 2023: Kirchstraße, Talaue, Niederspannungsverkabelung wegen Lastzuwachs, rund 200 000 Euro;
2023 und Folgejahre (je nach Baubeginn seitens der Kommune): Irmstraße,
Niederspannungsverkabelung zusammen mit Komplettsanierung Irmstraße vonseiten der Gemeinde, circa 120 000 Euro
Ostelsheim: 2024: Rank-, Garten- und Bergstraße, Niederspannungsverkabelung wegen Lastzuwachs und Erneuerung von Mittelspannungskabeln, rund 350 000 Euro
Simmozheim: im Bau, Fertigstellung 2023: Rötestraße, Ersatz der Umspannstation Auwärter, inklusive Mittelspannungs-Einschleifung und Niederspannungs-Kabelumlegungen, circa 150 000 Euro; 2023/24: über den ganzen Ort verteilt (Theodor-Heuss-Straße, Merklinger Straße, Rötestraße, Jahn- und Talstraße) Mitverlegung im Zuge des Breitbandausbaus, rund 550 000 Euro;
2023/24 (je nach Erschließung Schillerareal): Hauffstraße Niederspannungsverkabelung im Schillerareal und Neubau einer Umspannstation sowie der Mittelspannungs-Einschleifung, rund 250 000 Euro; Neubaugebiet Mittelfeld: je nach Zeitpunkt der Erschließung, circa 450 000 Euro
Info: Das Leitungsnetz
Die Netze BW, nach eigenen Angaben größter Stromnetzbetreiber in Baden-Württemberg, unterhält in Althengstett im Bereich der Niederspannung mehr als 100 Kilometer Kabelleitungen und knapp 17 Kilometer Stromfreileitung. Im Bereich der Gasversorgung werden 542 Haushalte über rund 30 Kilometer Mitteldruckleitung versorgt.