Vor allem Gaspreise sind in der Grundversorgung in Baden-Württemberg weiter hoch – verdeckt durch die Preisbremse (Symbolbild). Foto: /Kirchner-Media//Christopher Neundorf

Wer in der Grundversorgung Strom und Gas bezieht, sollte auf sinkende Tarife achten – sonst droht ein Preisschock nach dem Auslaufen der Preisbremsen. Denn für die Grundversorger ist die Energiepreiskrise noch nicht vorbei, meint Simon Koenigsdorff.

Dass Strom und Gas in der Grundversorgung weiter teuer sind, bemerkt im Moment kaum jemand am eigenen Geldbeutel. Trotzdem wirkt die Krise hier noch nach. Wer 2022 in die günstigere Grundversorgung geflohen ist, bekam zwar im Winter oft eine satte Preiserhöhung, bezahlt dank der Preisbremsen aber viel weniger. Das kaschiert, dass die Grundversorger im Südwesten sinkende Einkaufspreise nur langsam weitergeben. Immerhin: Einige haben ihre Preise bereits gesenkt.

 

Dass die realen, ungebremsten Preise immer noch so weit auseinanderklaffen, zeigt: Die letztjährige Krise hat das Netz aus vielen lokalen Grundversorgern an seine Grenzen gebracht. Weil sie konservativ haushalten müssen, kämpfen manche jetzt noch mit den Nachwirkungen. Das wirft die Frage auf, wie krisenfest das Modell ist. Auch große Grundversorger wie die EnBW haben ihre Preise erhöht, aber deutlich weniger als manche kleinen Stadtwerke.

Verbraucher, die jetzt noch in der Grundversorgung sind, sollten genau beobachten, wie ihr Versorger im Laufe des Jahres die Tarife senkt – sonst schlägt der volle Preis durch, sobald die Preisbremse ausläuft. Spätestens bis dahin sollte man sich einen Wechsel überlegen. Viele sind bereits wieder zu Sondertarifen gewechselt. Die winken teils mit Preisen wie vor der Krise – doch hier gilt es, zwischen seriösen und windigen Anbietern zu unterscheiden. Kauft ein Anbieter nur kurzfristig zu aktuell sehr niedrigen Börsenpreisen ein, gerät er leichter in Schieflage, falls die Preise wieder in die Höhe schnellen. Ein Blick in Erfahrungsberichte und die Informationen von Verbraucherschützern kann hier helfen.