Kinder und Jugendliche aus Schonach grübeln in der Strohmanufactur, was in die Entdeckerschublade kommt, und beteiligen sich an der Gestaltung des Museumselements. Foto: Naturpark Südschwarzwald

Bei einem Junior-Workshop im Rahmen des Projekts „Dialog Kultur – alli könne mitmache“ in der Schonacher Strohmanufactur packt der Nachwuchs die Materialien für ein neues Museumselement zusammen. Ziel ist es, die Strohflechterei nahezubringen.

Der Naturpark Südschwarzwald ist eine von 96 Regionen des bundesweiten Kulturförderprogramms „Aller. Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ Die Strohmanufactur in Schonach ist eine der teilnehmenden Einrichtungen. Derzeit entsteht eine so genannte „Entdeckerschublade“.

Das Vorhaben des Naturparks „Dialog Kultur – alli könne mitmache“ stellt die Beteiligung der Bevölkerung sowie die Stärkung regionaler Kultureinrichtungen in den Mittelpunkt.

Das im Februar dieses Jahres mit einer Konzeptionsphase gestartete Aller.Land-Kulturförderprogramm richtet sich an Regionen im ländlichen Raum. 96 Regionen gehen bundesweit bis Mitte 2025 der Frage nach, wie es gelingt, Menschen zur Teilhabe aufzufordern und gemeinsam die Kultur zu stärken.

Interaktive Erlebnisse

Im Naturpark Südschwarzwald stehen unter dem Motto „Dialog Kultur – alli könne mitmache!“ vor allem Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen im Fokus. Die Strohmanufactur in Schonach will mit der „Entdeckerschublade“ großen und kleinen Gästen das Thema Strohflechterei nahebringen. „Perspektivisch sollen weitere Entdeckerschubladen als roter Faden durch die neu geschaffenen Räumlichkeiten leiten. Einerseits zur Entlastung des ehrenamtlichen Teams, andererseits als Gelegenheit für Gäste, das Museum interaktiv zu erleben“, erläutert Sabine Dietzig-Schicht, Projektleiterin von Dialog Kultur beim Naturpark Südschwarzwald.

Inhalte und Materialien der ersten Schublade werden derzeit mit Kindern und Jugendlichen aus Schonach und Umgebung erarbeitet. Die 16 Teilnehmer des Junior-Workshops Anfang September erhielten zunächst eine Führung durch die Strohmanufactur. In Kleingruppen wurden Ideen zur Gestaltung der Entdeckerschublade skizziert. Neben der Produktion kurzer Videoclips und der Konzeption kniffliger Rätsel umfasst die Vision auch die Planung einer Schnitzeljagd entlang verschiedener Schubladen – der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Im Herbst geht es für die Kinder in einem zweiten Workshop an die weitere Ausarbeitung der Entdeckerschublade.

Weitere Projekte

Der Naturpark ist mit „Dialog Kultur“ auch in weiteren Landkreisen und Kultureinrichtungen aktiv: So entsteht im Kloster Museum St. Märgen ein Museumskoffer zur Schwarzwälder Uhrengeschichte, der an Grundschulen zum Einsatz kommen soll. Das Heimat- und Keramikmuseum in der Töpferstadt Kandern legt den partizipativen Schwerpunkt auf Angebote von und für Senioren.

Neu mit dabei ist der Landkreis Waldshut, in dem jüngst der erste „Dialog-Workshop“ für Mühlenführer in Stühlingen war. In diesem Format tauschen sich langjährige und neue Ehrenamtliche der nahe gelegenen Museumsmühle aus, um Wissen zu erhalten und neue Ideen für Gäste zu kreieren. Das Aller.Land-Programm spricht sich für langfristige und beteiligungsorientierte Vorhaben aus, die Kultur, Demokratiearbeit und Regionalentwicklung miteinander vereinen.

Eine einmalige Gelegenheit

Das vielschichtige Netzwerk des Naturparks Südschwarzwald bietet eine ideale Grundlage. Ab Mitte kommenden Jahres geht es für 30 der 96 Regionen in eine fünfjährige Umsetzungsphase. Dies wäre für den Naturpark Südschwarzwald eine einmalige Gelegenheit zur flächendeckenden Weiterführung von „Dialog Kultur“ und seinen unterschiedlichen Elementen und Teilhabe-Formaten, wird in einer Mitteilung darauf hingewiesen.

Das Förderprogramm

Konzept
„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Gefördert wird „Aller.Land“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB).

Partner
Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Der Bund stellt für das Förderprogramm von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der BPB zur Verfügung. Umgesetzt wird es vom Programmbüro Aller.Land (Projekteure bakv gGmbH). Weitere Informationen gibt es unter www.allerland-programm.