Die Stadt Neubulach möchte sich für den Erhalt von Streuobstwiesen einsetzen. Foto: Patrick Seeger/dpa

Neubulach tritt als erste Kommune überhaupt der Streuobstinitiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt bei. Dem Vorsitzenden des Vereins, der zufälligerweise im Gemeinderat der Stadt sitzt, war die Freude darüber deutlich anzumerken.

Neubulach - "Streuobstwiesen sind ein hohes Kulturgut", betonte Bürgermeisterin Petra Schupp in der Gemeinderatssitzung. In der dazugehörigen Sitzungsvorlage wurde das näher erläutert: "Streuobstwiesen sind nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des typischen Landschaftsbilds in unserer Region, sie sind auch Heimat für über 5000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Auf den meisten Streuobstwiesen stehen Hochstamm-Bäume mit ganz verschiedenen – und oft sehr alten – Obstsorten, die sich heute ansonsten teilweise nicht mehr finden lassen." Dem Erhalt dieser Wiesen hat sich die Streuobstinitiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt verschrieben. Dazu möchte Neubulach nun einen Beitrag leisten – indem die Stadt dem Verein beitritt und den jährlichen Mitgliedsbeitrag von 50 Euro entrichtet.

Den kurzen Sachvortrag überließ Bürgermeisterin Petra Schupp dem Vorsitzenden der Initiative, der – wie es der Zufall so will – aus Neubulach stammt und dort im Gemeinderat sitzt. Andreas Kubesch gab dem Gremium einen Überblick darüber, was der Verein leistet. Neben der Vermarktung von Apfelsaft und Co. unter dem Markennamen "Schneewittchen" und weiteren Getränken als "Bio-Bande" – im Zusammenschluss mit weiteren Streuobstinitiativen – sind das Schulungen, Öffentlichkeitsarbeit und freilich die Pflege der Streuobstwiesen. Selbige ist gar nicht so einfach, betonte Kubesch. Denn auf einer Streuobstwiese haben die Bäume reichlich Platz, um in die Breite zu wachsen – anders als beispielsweise im Wald. Das sei eigentlich widernatürlich und erfordere daher eine spezielle Pflege. Darüber, über meldepflichtige Krankheiten und über die Wichtigkeit von Streuobst wollen Kubesch und seine Mitstreiter aufklären.

Einstimmig beschlossen

Neubulach ist die erste Kommune, die dem Verein beitreten möchte, staunte Kubesch. "Wir nehmen jeden, der die Sache mittragen möchte." Schupp betonte, dass sie diesen Schritt für sehr sinnvoll halte. Das Gremium folgte ihrer Ansicht und stimmte geschlossen für den Beitritt in die Streuobstinitiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt.