Der Kreisverkehr beim IKG sei auf seinem Grund gebaut worden, sagt Horst Schuon. Die Stadt verweist auf eien Grundstückstausch 2021. Foto: Thomas Fritsch

Die Stadt Haiterbach und die Gemeinde Waldachtal hätten den neuen Kreisverkehr am Interkommunalen Gewerbegebiet (IKG) ungefragt auf ihrem Grund realisiert. Dieser Behauptung der Firma Gebrüder Schuon Logistik widerspricht die Stadt Haiterbach.

Haiterbach - Ein Abschnitt einer Pressemitteilung der Gebrüder Schuon Logistik, die ihre Erweiterungswünsche mit einem zweiten Logistikzentrum im neuen IKG Haiterbach/Waldachtal ausgebremst sieht, sorgte im Haiterbacher Rathaus am Freitagmorgen für ungläubiges Staunen: "Nachdem die Kommunen den Kreisverkehr auf der Verbindungsstraße zwischen Haiterbach und Waldachtal vor kurzer Zeit ungefragt einfach auf seinem Privatbesitz realisiert hätten, habe er sich in dem guten Glauben, dass es bald weitergehe, zurückgehalten." So wird Geschäftsführer Horst Schuon darin zitiert.

"Kein Kreisverkehr auf Schuons Grundstück"

Werner Braun, Bauamtsleiter der Stadt Haiterbach, stellt klar: "Es wurde kein Kreisverkehr auf einem Grundstück des Herrn Schuon gebaut. Der Kreisverkehr wurde Richtung Waldachtal gesehen, links neben dem bisherigen Verlauf der L 354 auf Flächen gebaut, welche im Eigentum des Zweckverbandes IKG sind. Die Fläche der bisherigen Trasse der L 354 mit den entsprechenden Randbereichen sind schon immer im Besitz des Straßenbauträgers, also des Landes Baden-Württemberg."

Im Herbst 2020 hätten Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe stattgefunden, mit dem Ziel, im Zuge der schon begonnenen Sanierung der L 354 gleich den Kreisverkehr für die Anbindung des IKG an die L 354 zu bauen und in diesem Zuge auch des bestehende Industriegebiet im Bereich der Metnitzer Straße neu anzubinden, heißt es in der Erklärung der Stadt Haiterbach.

Ende 2020 sei mit dem RP eine Einigung erzielt und das vom RP beauftragte Ingenieurbüro beauftragt worden, die schon vorhandenen Planungen für den Kreisverkehr in die Ausführungsplanung der L354 zu übernehmen und umzusetzen.

Braun: Im Januar 2021 geeinigt

Hierbei sei aufgefallen, dass ein kleiner Grundstücksstreifen, circa 780 Quadratmeter, zwischen der bisherigen L 354 und der Kurve der Metnitzer Straße, an der der Kreisverkehr angebunden werden soll, im Besitz der Immobilienfirma von Schuon sei. "Deshalb haben wir dies im Januar 2021 mit Herrn Schuon besprochen und uns auf einen Grundstückstausch geeinigt", sagt Braun.

Die genaue Vermessung und Umsetzung habe nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgen sollen. Mit dem Bau des Kreisverkehrs sei erst später begonnen worden.

Zu einem späteren Zeitpunkt habe das RP beschlossen, noch einen straßenbegleitenden Radweg zu bauen, wofür auch noch ein kleines Stück des Grundstückes von Schuon benötigt worden sei. Braun sei deshalb gebeten worden, auch diesen Punkt mit Schuon zu klären.