Ex-Fußballer Timo Hildebrand vor seinem veganen Restaurant. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski/i

Mitte Dezember gastiert der FC Bayern München beim VfB Stuttgart. Das ist aber nicht der Grund, warum Ex-Torhüter Timo Hildebrand Uli Hoeneß einen Besuch in Stuttgart nahelegt.

Stuttgart - Auf der Speisekarte stehen Hummus mit Blumenkohl, gepickelte Radieschen mit geröstetem Buchweizen und Linsenbolognese mit Vollkornpasta. Eine Nürnberger Rostbratwurst sucht man im Vhy! vergebens. Kein Wunder, handelt es sich bei der von Ex-Torhüter Timo Hildebrand betriebenen Lokalität im Stuttgarter Westen doch um ein veganes Restaurant.

Eben dorthin hat der 42-Jährige nun einen prominenten Gast eingeladen: Den langjährigen Bayern-Funktionär und ehemaligen Wurstfabrikanten Uli Hoeneß. „Lieber Uli Hoeneß“, schreibt Hildebrand auf seiner Instagram-Seite, „am 15./16. 12. spielt der große FC Bayern gegen den VfB. Hiermit lade ich Sie recht herzlich in mein rein veganes Restaurant in Stuttgart ein.“ Den Oliver Kahn und „den Kalle“ dürfe er gerne mitbringen. Versehen ist Hildebrands Einladung mit einer eindeutigen Botschaft. „Wir sind keine militanten oder kranken Veganer.“

Eine Replik auf Aussagen des 69-Jährigen jüngst bei „Antenne Bayern“. Dort hatte Hoeneß gegen Veganer vom Leder gezogen. „Vegetarisch akzeptiere ich noch ein bisschen, vegan überhaupt nicht, weil die Leute auf die Dauer nur krank werden“, argumentierte Hoeneß und kritisierte die fehlende Toleranz von Fleisch-Verächtern. „Die sind ja militant. Wenn du die kritisierst, greifen sie dich an.“

Hoeneß zieht sich den Zorn von Peta zu

Mit seiner Attacke zog sich Hoeneß den Zorn von Tierschutzorganisationen wie Peta zu. „Der Konsum von Fleisch und Milch steht, wie in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde, in enger Verbindung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes,“ sagte Harald Ullmann, zweiter Vorsitzender von Peta. Uli Hoeneß sei selbst schon wegen Herzproblemen behandelt worden, man empfehle ihm deshalb dringend, „seine Wurstproduktion einzustellen und selbst Veganer zu werden.“Ein Szenario, das in etwa so wahrscheinlich erscheint wie ein Abstieg des Rekordmeisters in die zweite Liga. Denn der Hoeneßsche Standpunkt lautet: „Jeder soll mir mein Recht lassen, zu essen, was ich will.“

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Auf Anfrage sagte Timo Hildebrand. „Es wäre schön, wenn er kommt.“ Wenngleich der VfB-Meistertorwart von 2007 nicht wirklich damit rechnet. Die Sprüche des Bayern haben ihn auch nicht überrascht: Das seien alte Parolen einer alten Generation. „Er ist Wurstverkäufer, was soll er auch anderes sagen“, sagt der Ex-Nationalspieler. Dass es noch Menschen gebe, die so denken würden, könnten viele in seiner veganen Community nicht fassen. Sie lassen sich den gerösteten Buchweizen schmecken – ob mit oder ohne Uli Hoeneß.