War selbst mal Lehrer: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Archivbild) Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Der Schülerbeirat wird von Ministerpräsident Winfried Kretschmann für den Vorstoß, Religionsunterricht zu reduzieren, abgewiegelt. Die Leute seien noch jung und sollten die Idee noch mal durchdenken.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält gar nichts von der Forderung des Landesschülerbeirats, den Religionsunterricht zu reduzieren. „Wir sehen überall in der Welt, dass Werte rutschen, grundlegende Werte des Zusammenlebens und der Demokratie. Da ranzugehen halte ich für wenig durchdacht“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. „Aber das sind junge Leute - die haben ja noch viel, viel Zeit, das zu durchzudenken.“ Kretschmann nannte den Vorschlag der Schüler einen „Schnellschuss“, weder verfassungsrechtlich möglich noch sinnhaft.

Grundsätzliche Garantie für Religionsunterricht

Der Landesschülerbeirat Baden-Württemberg hatte die Reduzierung des Religionsunterrichts zugunsten von politischer Bildung vorgeschlagen. Religionsunterricht habe eine grundgesetzliche Garantie, so Kretschmann. So ein Fach könne man nicht einfach abschaffen, nur weil man selber nicht religiös sei. Er wüsste auch nicht, wie es begründet werden könne, ausgerechnet da zu streichen. Es nütze außerdem nichts, wenn man nur Diagramme lerne. „Damit schützt man die Demokratie doch nicht.“